Gegründet Anfang 1946 als Dienstleistungsunternehmen für die Kreditwirtschaft hat sich das Portfolio der Oesterreichischen Kontrollbank AG schnell erweitert. Von ihren Kompetenzen profitieren heute die Außenwirtschaft, der Kapitalmarkt, der Energiemarkt und die Republik Österreich – und damit alle Bürgerinnen und Bürger des Landes.

Von der Nachkriegszeit ins Wirtschaftswunder

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste auch das österreichische Kreditwesen wiederaufgebaut werden. Vorkriegsinstitute waren während der Zeit des Nationalsozialismus von der Deutschen Reichsbank übernommen worden und existierten nicht mehr. Schon 1945 vereinbarte der Bankensektor daher die Neugründung der Kontrollbank, die zudem Aufgabenbereiche des früheren Wiener Giro- und Cassen-Vereines übernehmen sollte.

Am 22. Jänner 1946 wurde die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft von den Aktiengesellschaften Creditanstalt-Bankverein, Österreichische Länderbank Aktiengesellschaft und Österreichisches Credit-Institut sowie von den Bankhäusern Schoeller & Co. und Pinschof & Co. gegründet. Die aktuelle Eigentümerstruktur finden Sie auf der Seite „Eigentümer “.

Den unmittelbaren Anstoß zur Gründung hatte ein Auftrag der Regierung für die Großbanken gegeben. Die britische – und später auch die amerikanische und französische – Besatzungsmacht wollte der österreichischen Regierung zur Förderung des Wiederaufbaus erhebliche Bestände an verschiedenen Gütern zur Verwertung gegen spätere Verrechnung überlassen, darunter nahezu 30.000 Militärfahrzeuge. Einen Auftrag dieses Ausmaßes konnten die Kommerzbanken nicht „nebenbei“ erledigen, daher fungierte die Oesterreichische Kontrollbank nach ihrer Gründung zunächst als Treuhandinstitut.

Wiederaufbau eines Geld- und Wertpapier-Giroverkehrs

Das junge Institut baute sich in den ersten Nachkriegsjahren einen Ruf als unabhängiger Finanzdienstleister auf und wurde so schon sehr früh mit der Abwicklung zentraler Aufgaben betraut.

1949: Erste Staatsanleihe nach dem Krieg

1946 platzierte die OeKB AG die ersten Bundesschatzscheine, im Jahr darauf folgten erste Bundesschuldverschreibungen.1949 wurde die OeKB Abwicklungsstelle der Wiener Börse und führte das Emissionskonsortium der ersten Staatsanleihe nach dem Krieg an.

1953: Betreuung der Energieanleihe

Den ersten Schritt in den Energiemarkt setzte die OeKB 1953, als sie von der Verbundgesellschaft, der damaligen Österreichischen Elektrizitätswirtschafts-AG erstmals mit der administrativen und technischen Abwicklung der Emission der 4 1/2 % und 5 % Energieanleihe beauftragt wurde.

1956: Die OeKB wird Geschäftsstelle für Bundesanleihen

Nachdem Österreich 1955 den Staatsvertrag erhalten hatte, wurde 1956 die erste Bundesanleihe der Republik ausgegeben – und die OeKB-Geschäftsstelle für Bundesanleihen gegründet. Mehr zu Bundesanleihen erfahren Sie auf der Seite „Bundesanleiheauktionen für die Republik Österreich“.

1965: Gründung der Wertpapiersammelbank

Mit der Gründung der Wertpapiersammelbank wurde der OeKB auch die Verantwortung für die Vergabe von Wertpapierkennnummern (ISIN) übertragen.

In den 1950er-Jahren verbreiterte sich das Angebot der OeKB deutlich.

Stärkung der Exportwirtschaft ab 1950

Um das Exportgeschäft anzukurbeln, übertrug die Regierung der OeKB 1950 Aufgaben zur Absicherung von Ausfuhrgeschäften. Im selben Jahr wurde die "Österreichischer Exportfonds" GmbH gegründet, um österreichische Unternehmen durch die Finanzierung ihrer Ausfuhrgeschäfte zu unterstützen. Zusätzliche Aufgaben zur Exportförderung wurden der OeKB ab 1960 übertragen.

1954: Mitglied bei der Berner Union

Mitte der 1950er-Jahre trat die OeKB der Berner Union, dem internationalen Zusammenschluss von Exportkredit- und Investitionsversicherungen, bei. Mehr dazu lesen Sie auf der Seite Internationale Rahmenbedingungen.

1960: Das Exportfinanzierungsverfahren (EFV) wird eingeführt

Seit 1960 ist die OeKB mit der Finanzierung von Exporten von Gütern und Dienstleistungen mit mittel- und langfristigen Zahlungszielen betraut. Im selben Jahr emittierte die Bank im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens erstmals selbst Schuldverschreibungen auf dem österreichischen Rentenmarkt. 1964 wurde die erste langfristige Exportanleihe begeben.

1967: Bundesministerium für Finanzen übernimmt Exporthaftungen

Das Ausfuhrförderungsgesetz (AusfFG) ermächtigt den Bundesminister für Finanzen seit 1967 dazu, Haftungen für Exporte (Garantien) im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung zu übernehmen.
Im selben Jahr erfolgte die erste nicht titrierte Auslandsaufnahme von Mitteln zur Exportfinanzierung, 1968 folgte die erste titrierte Auslandsaufnahme der OeKB.  

Aufbruch in die modernen Zeiten

Bereits seit ihrer Gründung setzt die OeKB auf moderne Technologien und zeitgemäßes Prozessmanagement. In ihrer Rolle als unabhängige Dritte auf dem Markt erhöht sie damit die Effizienz, Sicherheit und Verlässlichkeit der Abläufe und sorgt dafür, dass Banken, Unternehmen und die Republik bestmöglich unterstützt und entlastet werden. So baute die OeKB in den 1970er- und 1980er-Jahren ihre IT weiter aus und erweitert bis heute laufend ihre Geschäftsfelder.

1978: EDV-Unterstützung für den österreichischen Finanzmarkt

Mit dem System PICS unterstützte die OeKB den österreichischen Finanzmarkt erstmals zentral mit EDV-Technik.

1987: Einführung des Auktionsverfahrens für Bundesanleihen

Seit 1987 werden Bundesanleihen im Auktionsverfahren begeben, das die OeKB durchführt. Seit 1988 ist die OeKB zudem Depotstelle für Geldmarkt-Bundesschatzscheine.

1992: OeKB wird Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz

Sämtliche meldepflichtige Daten des Kapitalmarkts nimmt die OeKB als Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz seit 1992 entgegen. Zusätzlich bietet sie zahlreiche weitere Services, die den Informationsfluss vereinfachen. Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite Meldungen und Hinterlegungen.

Exportförderung mit privaten Kreditversicherern

Um die Wirtschaft auch punkto marktfähiger Risiken von Exportgeschäften besser unterstützen zu können, gründete die OeKB gemeinsam mit der Euler Hermes Aktiengesellschaft 1989 die PRISMA Kreditversicherungs AG. Seit 1995 kann die OeKB auch Refinanzierungen auf Basis von Haftungen durch Kreditversicherungen anbieten. Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite Private Kreditversicherungen.

2004 wurde die OeKB Versicherung AG gegründet. Sie war lange Zeit die einzige Kreditversicherung Österreichs, die standardmäßig wirtschaftliche und politische Risiken mit einer Polizze deckte.

Neue Aufgaben im geeinten Europa

Der Beitritt Österreichs zur EU brachte auch für die Wirtschaft Änderungen. Was gleich blieb, ist die Verlässlichkeit, mit der die OeKB Unternehmen unterstützt. Der Ausbau von IT-Systemen wurde konsequent weiterbetrieben, neue Geschäftsfelder eröffnet. So startete die OeKB 2002 erste Südosteuropa-Aktivitäten im Bereich der Kreditversicherung.

1996: Gründung der OeKB Business Services GmbH

Die OeKB-Tochter OeKB Business Services GmbH bietet seit 1996 professionelle Software-Lösungen, die sich durch höchste Qualität, IT-Sicherheit und Verlässlichkeit auszeichnen.

1998: OeKB übernimmt 70 % an der "Österreichischer Exportfonds" GmbH

Die 1950 gegründete "Österreichischer Exportfonds" GmbH geht 1998 zu 70 % ins Eigentum der OeKB über und kann darüber nun noch gezielter Exportförderungen auch für KMU anbieten. Die anderen 30 % gehören der Wirtschaftskammer Österreich (WKO).

2003: System OLEF startet

Mit der webbasierten Online Exportfinanzierung (OLEF) erleichtert die OeKB Banken die Verwaltung der Kreditkonten zur Refinanzierung, die bei der OeKB geführt werden. Mehr zum Thema erfahren Sie auf der Seite Infos für Banken.

2004: Gründung der CCP.A mit der Wiener Börse

Durch die Zusammenführung des Kassamarktclearings, das die Oesterreichische Kontrollbank AG als Abwicklungsstelle für Kassaprodukte seit 1949 durchgeführt hatte, und des Terminmarktclearings, für das die Wiener Börse AG seit 1991 verantwortlich gewesen war, entstand die CCP Austria. Die CCP.A agiert als zentrale Counterparty in Österreich.

Stürmische Zeiten nach der weltweiten Finanzkrise

Die Finanzkrise erschütterte 2007/2008 die Welt. Dieser Herausforderung begegnete die OeKB mit großem Fachwissen und zuverlässiger Servicierung der Wirtschaft.

Das Issuer Information Center wird gegründet

OAM Issuer Info informiert Sie jederzeit aktuell über die Kapitalmarktaktivitäten von Emittenten und Verwaltungsgesellschaften in Österreich. Hier stehen Ihnen Finanzberichte, Ad-hoc-Meldungen, Änderungen von Beteiligungsschwellen sowie Veröffentlichungen nach InvFG 2011 und ImmoInvFG, wie Fondsfusionen und Fondsbestimmungsänderungen und viele weitere Informationen von Emittenten in Österreich zur Verfügung.

2008: Gründung der OeKB EH Beteiligungs- und Management AG

Gemeinsam mit der deutschen Exportkreditversicherungsagentur Euler Hermes gründete die OeKB 2008 die Tochter OeKB EH Beteiligungs- und Management AG.

2008: Gründung der Oesterreichischen Entwicklungsbank

Die OeKB-Tochter OeEB – Oesterreichische Entwicklungsbank AG finanziert seit 2008 Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern mit der Vergabe von Krediten zu marktnahen Konditionen und verstärkt die entwicklungspolitische Wirkung der Projekte mit projektbezogenen Programmen. Ausführliche Informationen finden Sie auf der OeEB-Website.

2009: Haftungen nach dem Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG)

Aufgrund der angespannten Lage auf dem Finanzmarkt und der damaligen Wirtschaftslage gerieten selbst gesunde österreichische Großunternehmen in unerwartete Kapitalknappheit. Von 2009 bis 2010 ermächtigte daher die Republik die OeKB, Haftungen zu übernehmen und dadurch den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern, die die Unternehmen für Investitionen und Wachstum benötigten.

2012: Noch mehr Service für den österreichischen Energiemarkt

Mit der Liberalisierung des Energiemarkts kamen neue Aufgaben auf die OeKB zu. Seit 2012 ist sie „General Clearing Member“ (GCM) an der European Commodity Clearing (ECC) für Spotmarktprodukte Gas und besorgt das Finanzclearing und Risikomanagement für Ausgleichsenergie Gas für A&B Ausgleichsenergie & Bilanzgruppen-Management AG. 2016 wurde das GCM-Service der OeKB an der ECC AG um Spotmarktprodukte Strom erweitert.

Bereits in den frühen Nullerjahren hatte die OeKB ihr Engagement auf dem Energiemarkt verstärkt. So übernahm sie 2002 das Finanzclearing und Risikomanagement für die AGCS Gas Clearing und Settlement AG und für das Marktsegment börsengehandelter Strom der Energy Exchange Austria“ (EXAA). 2006 beteiligte sie sich an der Cismo Clearing Integrated Services and Market Operations GmbH, die Dienstleistungen für Energieunternehmen erbringt.

Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite Energiemarkt Services.

2014: Die Acredia Versicherung AG entsteht

Die österreichische Marktführerin im Bereich der Kreditversicherungen Acredia Versicherung AG entstand 2014. Sie trat bis März 2019 mit den beiden Marken OeKB Versicherung und PRISMA – Die Kreditversicherung auf.

Zur Website von ACREDIA

2015: Webbasiertes EFV-Reporting-Tool für Banken

2015 wurden die Online-Angebote im OeKB Login Portal (heute my.oekb) um ein webbasiertes Reporting zum Exportfinanzierungsverfahren ausgebaut. Darüber können sich Banken online schnell einen Überblick über aktuelle Daten wie Finanzierungsstände und Umsätze zu allen Geschäften verschaffen und haben zusätzlich Zugriff auf historische Daten.

2018: OeKB integriert Exportfonds zu 100 %

Im Jahr 2017 beschließen OeKB und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) die hundertprozentige Übernahme des bisher gemeinsam geführten Tochterunternehmens Exportfonds durch die OeKB. Ein Jahr später intergiert die OeKB die „Österreichischer Exportfonds“ GmbH (Exportfonds) vollständig und bietet ab diesem Zeitpunkt Exportfinanzierungen für Großunternehmen und KMU aus einer Hand. Die rund 2.000 Klein- und Mittelunternehmen, die bis dahin vom Exportfonds betreut wurden, erhalten die günstigen, revolvierenden Betriebsmittelkredite zur Finanzierung ihrer laufenden Exportaufträge und -forderungen nun von der OeKB.

2019: OeKB wird Mehrheitseigentümerin der Österreichischer Hotel- und Tourismusbank

Im April 2019 übernimmt die OeKB 68,75 Prozent der Anteile an der auf Tourismusfinanzierungen spezialisierten Österreichischen Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. (ÖHT). Mit der Mehrheitsbeteiligung an der ÖHT erweitert die OeKB die strategische Ausrichtung der OeKB Gruppe als zentrale Förderstelle. Beide Spezialbanken eint das Ziel die österreichische Wirtschaft im internationalen Wettbewerb zu stärken und Unternehmen aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft attraktive Finanzierungslösungen anzubieten.

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