31.10.2017

Im OECD-Meeting vom 25. bis 26. Oktober 2017 in Paris wurde die Länderkategorie von der Dominikanischen Republik, Jamaika, Nicaragua und Senegal verbessert, jene von Kongo und Gabun verschlechtert.

Land Kategorie neu Kategorie alt
Dominikanische Republik 4 5
Jamaika 6 7
Nicaragua 6 7
Kongo 7 6
Gabun 6 5
Senegal 5 6

Gabun

Angespannte Finanzlage

Der Erdölexporteur Gabun befindet sich - wie die gesamte CEMAC–Region - gegenwärtig in einer schwierigen Finanzsituation und ist stark vom Erdölpreisverfall betroffen. Der für das Land lebensnotwendige Ölsektor schrumpft stetig und bringt das Land in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten. Die Währungsreserven sind seit 2014 im Sinken und erreichen in 2017 einen Tiefststand von unter 2 Monaten Importdeckung. Auch die Budgetlage ist angespannt und die Schuldenbedienung wird zunehmend schwieriger. Strukturanpassungsprogramme und Reformmaßnahmen sind unerlässlich. Der Fokus der geplanten Strukturreformen liegt künftig auf einer stärkeren Diversifizierung der Wirtschaft. Mit Hilfe eines im Juni 2017 genehmigten IWF-Programmes soll die Finanzierungslücke zumindest teilweise geschlossen bzw. Überfälligkeiten abgedeckt werden. Seit Präsident Ali Bongo 2016 die Wahl unerwartet knapp gewonnen hat, ist zudem die bisherige politische Stabilität ins Wanken geraten.

Der OECD Rechnung tragend wird das Land von der Kategorie 5 in 6 verschlechtert. Die Deckungsquote für politische Risiken wird von 100 % auf 99 % gesenkt.

Senegal

Stabilität in einer volatilen Region

Der Senegal zählt zu den politisch stabilsten Ländern in Westafrika. Bei den Parlamentswahlen im Juli 2017 setzt sich die Regierungskoalition von Präsident Macky Sall neuerlich durch und kann somit ihren Reformkurs fortführen. Insbesondere der Ausbau der Infrastruktur wird durch öffentliche Investitionen vorangetrieben. Das Wirtschaftswachstum liegt 2016 und 2017 bei über 6 %, die Perspektiven sind nicht zuletzt dank der boomenden Bauindustrie und einer neuen Phosphatmine positiv. Das Budgetdefizit weist aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen einen rückläufigen Trend auf, höhere Steuereinnahmen werden künftig durch das Anfang 2017 reformierte Bergbaugesetz erwartet. Senegals guter Zugang zu den internationalen Finanzmärkten spiegelt sich in regelmäßigen Anleihebegebungen wider. Die wachsende Auslandsverschuldung und den damit verbundenen höheren Schuldendienst gilt es mittelfristig jedoch im Auge zu behalten.

Der OECD Rechnung tragend wird das Land von der Kategorie 6 in 5 verbessert. Die Deckungsquote für politische Risiken wird von 99 % auf 100 % angehoben.