11.09.2017

Dieser Tage finden die Wirtschaftsgespräche des Europäischen Forums Alpbach statt. Dabei diskutierte die OeKB – vertreten durch Vorstand Helmut Bernkopf – im Rahmen einer Breakout Session mit Stakeholdern zum Thema „Ausländische Direktinvestitionen - Fluch oder Segen“.

v.l.n.r.: OeKB-Vorstand Helmut Bernkopf, VAMED Vorständin Andrea Raffaseder und Podiums-Moderatorin Sandra Baierl (Kurier) bei der Breakout Session
v.l.n.r.: OeKB-Vorstand Helmut Bernkopf, VAMED Vorständin Andrea Raffaseder und Podiums-Moderatorin Sandra Baierl (Kurier) bei der Breakout Session

Die OeKB fördert Ausländische Direktinvestitionen, wie z.B. die Errichtung von Betriebsstätten im Ausland, als Instrumente zur Erhaltung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen. Sie unterstützt österreichische Direktinvestoren im Auftrag der Republik mit Garantien zur Absicherung des politischen Risikos und stellt günstige Finanzierungen bereit.

Im Spannungsfeld zwischen Quell- und Zielländern

Die zahlreichen positiven Aspekte von Ausländischen Direktinvestitionen für Unternehmen liegen dabei auf der Hand: geringere Produktionskosten in Niedriglohnländern, Erschließung neuer Absatzmärkte, Zugang zu Rohstoffen. Doch wie sind die Impacts auf die Gesamtwirtschaft in den Quell- und Zielländern der Direktinvestitionen? Wie sind die Auswirkungen auf Umwelt- und Sozialstandards, auf Beschäftigung und Wohlstand?

Genau diesen Fragen widmete sich die OeKB im Rahmen ihrer Breakout Session. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten engagiert positive und negative Aspekte von Direktinvestitionen. Dabei ging es sowohl um die Perspektive von Entwicklungs- und Schwellenländern als auch Industrieländern.

Eine Podiumsdiskussion bildete den Auftakt. Werner Raza von der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung legte in seiner Keynote den Fokus auf Direktinvestitionen in Entwicklungsländern. Weitere Impulse für die Diskussion kamen von Andrea Raffaseder von der VAMED. Sie brachte die Erfahrungen eines internationalen Anbieters für Einrichtungen des Gesundheitswesens ein, der in 79 Ländern weltweit tätig ist. Helmut Bernkopf beleuchtete die gesamtwirtschaftlichen Aspekte von Ausländischen Direktinvestitionen in Österreich und den Zielländern.

Hier einige der Kernaussagen im Original:

„Positiv sind ausländische Direktinvestitionen für Entwicklungsländer, wenn sie mit Know-how-Transfer, Innovationen und Produktivitätssteigerungen in den Zielländern einhergehen. So können langfristig dynamische Prozesse entstehen, von denen die Wirtschaft – besonders in Low-Income-Countries - sehr profitiert.“
Werner Raza, Leiter Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung

„Bei unseren Projekten ist Nachhaltigkeit ein zentrales Element. Unser Ziel ist es, langfristig in unseren jeweiligen Auslandsmärkten tätig zu sein. Technologietransfer und Ausbildung lokaler Arbeitskräfte sind wichtige Erfolgsfaktoren.“
„Durch die Garantien und Finanzierungen der OeKB werden Projekte oft erst machbar.“
„Im Vorfeld jedes Projekts wird in der VAMED eine detaillierte Risikoanalyse durchgeführt. Außerdem gibt es einen umfassenden Ethikkatalog, dem jedes Projekt entsprechen muss.“
Andrea Raffaseder, Mitglied des Vorstands VAMED AG

„Eine globalisierte Welt ohne Auslandsinvestitionen ist nicht denkbar. Oft sind Auslandsniederlassungen auch nötig, um neue Absatzmärkte zu erschließen. Die Headquarters und hochqualifizierte Tätigkeiten wie F&E bleiben in der Regel in Österreich. Damit sichern Auslandsinvestitionen den Unternehmenserfolg und damit Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich.“
„Wir schauen bei jeder unterstützten Direktinvestition genau auf die Effekte und zwar sowohl in Österreich als auch in den Zielländern. So muss ein positiver Effekt für die österreichische Wirtschaft zu erwarten sein. Mit Fokus auf die Zielländer führen wir Umwelt- und Sozialprüfungen bei von uns unterstützten Projekten und Screenings bezüglich der Einhaltung von Menschenrechten durch.“
Helmut Bernkopf, Mitglied des Vorstands Oesterreichische Kontrollbank AG