15.04.2019

13 % des weltweiten Handels – so viel wie noch nie – versicherten die Mitglieder der Berner Union (BU) im Jahr 2018: 2,5 Billionen USD – ein Plus von 7 % gegenüber dem Vorjahr und somit der stärkste Anstieg seit 2011. Gleichzeitig stiegen auch die Schadensfälle.

BU-Mitglieder auf Frühjahrsmeeting in Singapur

250 Teilnehmende, darunter auch Vertreter der OeKB, trafen sich Anfang April zum Frühjahrsmeeting der Berner Union (BU) in Singapur. Dieser Tagungsort symbolisiert laut Vinco David, dem Generalsekretär der BU, die Verschiebung des Handels nach Fernost. Gleichzeitig spiegelt es die steigende Bedeutung der privaten Kredit- und Versicherungsindustrie für politische Risiken wider, die zusätzlich zu den großen ECAs (Export Credit Agencies) in dieser Region immer präsenter werden. Themen wie ungebundene Kreditlinien oder der Austausch zu Zielmärkten wie Ukraine, Bangladesch und Argentinien standen auf der Tagesordnung.

Geschäftszahlen der BU – neue Versicherungen im Jahr 2018

2.237 Mrd. USD Kurzfristige Kredite
193 Mrd. USD Mittel-/Langfristige Kredite
46 Mrd. USD Beteiligungen

27 % des versicherten Neugeschäfts lagen in Westeuropa. Das schnellste Wachstum war in afrikanischen Regionen zu verzeichnen.

Politische Schadensfälle erreichen historischen Höchststand

So wie schon in den vergangenen Jahren wurden Schadensfälle in Höhe von rund 6 Mrd. USD ausbezahlt, wobei sich die politischen Schadensfälle gegenüber 2017 verdoppelt haben. Damit lagen die Schadensfälle 2018 höher als im Jahr 2009, dem Folgejahr der weltweiten Finanzkrise.

Dieser historische Höchststand bei den Entschädigungen liegt laut der BU Präsidentin Beatriz Reguero an den vielen Neugeschäften, aber auch den wirtschaftlichen sowie politischen Unsicherheiten. Es ist und bleibe weiterhin die Aufgabe der Kredit- und Investmentagenturen, die Export- und Finanzwirtschaft in diesen herausfordernden Zeiten zu begleiten.

Verschlechterung des Risikoumfelds erwartet

Im Rahmen des jährlichen State of the Industry Surveys wurden die BU Mitglieder zu den wirtschaftlichen Aussichten für 2019 befragt. Demnach erwarten sie eine signifikante Verschlechterung des Risikoumfelds sowie eine mögliche Rezession und höhere Zahlungsverzüge.