02.07.2019

Im OECD-Meeting vom 26. bis 27. Juni 2019 in Paris wurde die Länderkategorie für Vietnam verbessert, jene von Namibia und Sambia verschlechtert.

Die neuen Kategorien

Land Kategorie neu Kategorie alt
Vietnam 4 5
Namibia 5 4
Sambia 7 6

Vietnam – wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessert

Verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und jährliche Wachstumsraten zwischen 6 und 7 % führten dazu, dass Vietnam von der OECD-Länderkategorie 5 auf 4 verbessert wurde.

Vietnam zählt in den letzten Jahren zu einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Asiens. Motivierte Arbeitskräfte zu noch niedrigen Lohn- und Gehaltskosten – auch im Vergleich zu China, Malaysia und Thailand – und eine junge, bildungsorientierte und konsumfreudige Bevölkerung mit einer wachsenden Mittelschicht tragen wesentlich dazu bei. Vietnam ist in die Weltwirtschaft integriert und betreibt eine aktive Freihandelspolitik. Internationale Handelsabkommen öffnen Inlandsmärkte und erhöhen die Exportchancen. Das jüngst mit der EU abgeschlossene Freihandelsabkommen wird den Handel weiter beleben. Ebenso kommt es derzeit zu einem starken Zustrom an (ausländischen) Direktinvestitionen, vor allem für den Ausbau von Industriezonen. Der gegenwärtig noch fragile Bankensektor befindet sich auf dem Erholungspfad mit rückläufigen Non Performing Loans (NPLs). Die stabile Regierung verfolgt ambitionierte Entwicklungsziele, allen voran die Ankurbelung der Wirtschaft und Bekämpfung der Korruption. Nur das Verhältnis zu China bleibt trotz Milliardenhilfe für Infrastruktur weiterhin angespannt.

Namibia – steigende öffentliche Verschuldung

Namibia wurde von der OECD-Länderkategorie 4 in 5 verschlechtert. Hauptgrund sind einige stark verschlechterte makroökonomische Indikatoren.

Namibias Wirtschaft ist durch eine steigende öffentliche Verschuldung, hohe Fiskaldefizite und stagnierende Wachstumsraten gekennzeichnet. In den letzten 10 Jahren kam es zu einer starken Abwertung des Namibia Dollars. Die Abhängigkeit von Weltmarktpreisen im Rohstoffsektor, eine mangelnde wirtschaftliche Diversifizierung und eine enge wirtschaftliche Verflechtung mit Südafrika bestimmen die Situation des afrikanischen Staates. Der Finanzierungsbedarf für neue Projekte ist groß.

Sambia – Wirtschaftswachstum spürbar verlangsamt

Aufgrund der eingetrübten Wirtschaftsaussichten und einer zunehmend angespannten politischen Lage mit Protesten wurde Sambia von der OECD-Länderkategorie 6 in 7 herabgestuft.

Das Wirtschaftswachstum in Sambia hat sich seit 2014 spürbar verlangsamt. Die Wirtschaft des Binnenstaates im südlichen Afrika ist stark von Kupferexporten und somit von den Kupferpreisen abhängig. Seit die Weltmarktpreise fallen, sucht der hoch verschuldete Staat nach neuen Einnahmequellen. Doch geringe Devisenreserven und eine hohe Schuldendienstrate lassen auch künftig verstärkt Liquiditätsprobleme und Finanzierungslücken erwarten. Erst im Mai 2019 hat Moody’s das Rating von Sambia auf Caa2 herabgestuft.

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