Im OECD-Ländermeeting, das am 29. und 30. Jänner in Brüssel stattfand, wurden die Länderkategorien für Albanien und Bulgarien verbessert.
Die neuen Kategorien
Land | Kategorie neu | Kategorie alt |
Albanien | 4 | 5 |
Bulgarien | 2 | 3 |
Albanien
Albanien war im Jahr 2024 eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften und damit Spitzenreiter am Westbalkan. Vor allem der boomende Tourismussektor sowie Investitionen in Verkehrs- und Energieinfrastruktur sind wichtige Wachstumstreiber. Seit 2014 ist Albanien offizieller Beitrittskandidat der EU. Im Oktober 2024 wurden die ersten Kapitel eröffnet. Die EU unterstützt mit ihrem Wachstumsplan die Entwicklung Albaniens, die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit unterstützt den Bau von Stromnetzen. Der EU-Beitritt wird parteiübergreifend mitgetragen und von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung unterstützt.
Im Vorfeld der weiteren EU-Integration wurden bereits beachtliche Stabilisierungserfolge erzielt und Reformmaßnahmen ergriffen. Die Fiskalkonsolidierung schreitet voran, die öffentliche Verschuldung ist Maastricht-konform, die Währung entwickelt sich aufgrund der hohen Nachfrage im Tourismussektor und Gastarbeiterüberweisungen stabil und der Devisenpuffer ist ausreichend gefüllt, um kurzfristige Krisen bewältigen zu können. Die Regierung reformiert zudem die Justiz und geht schärfer gegen Korruption vor. Die innenpolitische Lage unter der Führung von Ministerpräsident Rama wird insgesamt stabil eingeschätzt. Albanien wird von Kategorie 5 auf 4 verbessert.
Bulgarien
Bulgarien verzeichnete 2024 trotz der europäischen Konjunkturabkühlung ein durchaus passables Wirtschaftswachstum. Wachstumstreiber waren der Konsum, die Industrieproduktion und der IT-Sektor. Auch der Tourismussektor entwickelt sich abseits des Massentourismus sehr gut. Mit dem Beitritt zum Schengenraum am 1. Jänner 2025 und dem Wegfall der Grenzkontrollen werden weitere positive Impulse für den Reiseverkehr und Handel erwartet.
Wirtschaftspolitisch überzeugt das Land mit einer konservativen Budget- und Schuldenpolitik - nicht zuletzt aufgrund des angestrebten Beitritts zur Eurozone, der für Anfang 2026 geplant ist. Der konsequente pro-europäische Kurs trotz fragiler innenpolitischer Rahmenbedingungen lässt auf zunehmende Auslandsinvestitionen in den nächsten Jahren schließen. Auch die Vorbereitungen auf den OECD-Beitritt schreiten voran, wodurch das Land ermutigt wird, weiterhin alle OECD-Standards auf der Basis von Demokratie, offener Marktwirtschaft, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte vollständig umzusetzen. Bulgarien wird von Kategorie 3 auf 2 verbessert.
Mehr zur Deckungspolitik erfahren Sie in unseren Länderinformationen: