- Hohe Nachfrage nach Exportabsicherungen in der OeKB
- Attraktive Export- und Investitionschancen für österreichische Unternehmen
- Bereiche Metall-, Papier-, Zellstoffindustrie und Energie boomen
Steigende Exporte trotz Sanktionen
Der Countdown läuft: Nur noch wenige Tage bis zum Anpfiff der Fußball-WM 2018 in Russland. Dann rollt dort nicht nur das Leder, sondern auch der Rubel. Das sportliche Großereignis leistet mit einen Beitrag, die russische Wirtschaft nach der Rezession 2015/16 wieder anzukurbeln – und dies trotz der Wirtschafts- und Finanzsanktionen der EU und der USA. Für 2017 geht der Internationale Währungsfonds von einem Wachstumsplus von 1,5 Prozent aus, 2018 soll die Wirtschaft um 1,7 Prozent zulegen.
Mehr als zwei Milliarden Euro Gesamtobligo - 758 Millionen Euro Neuzusagen bei Exporthaftungen
Unbeeindruckt von den Sanktionen zeigt sich nicht nur die Fußball-WM, sondern auch die Geschäftsentwicklung der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB), die im Auftrag des Finanzministeriums ein umfangreiches Portfolio an Exporthaftungen für Russland-Exporteure betreut. Mit einem Gesamtobligo von mehr als zwei Milliarden Euro im Jahr 2017 rangiert Russland im Bundesportfolio auf Platz eins vor China und Indien. Die Neuzusagen der Exporthaftungen im Gesamtjahr 2017 lagen bei rund 760 Millionen Euro. Auch heuer wird dieser Markt seitens der Exporteure nachgefragt.
Trotz Unsicherheiten attraktive Zukunftschancen
"Das Interesse österreichischer Exporteure an Russland und an einer Absicherung ihrer Aktivitäten durch den Bund ist ungebrochen hoch. Bereits mehr als 500 österreichische Unternehmen sind vor Ort aktiv, fast ein Fünftel davon sind Kunden der OeKB. Mit einer Bevölkerung von knapp 150 Millionen bietet die russische Volkswirtschaft eine beträchtliche Marktgröße", analysiert Helmut Bernkopf, Vorstandsmitglied der OeKB und für den Geschäftsbereich Export Services verantwortlich. "Russland ist ein chancenreiches Land: Es ist reich an Rohstoffen, steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen werden zunehmend besser und es verfügt über einen hohen Bildungsstandard – vor allem in den Großstädten."
Deutliche Zunahme bei Exporten nach Russland trotz bremsender Faktoren
Die österreichischen Unternehmen wissen ihre Chancen zu nützen: 2017 haben sie Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 2,2 Milliarden Euro nach Russland exportiert. Das entspricht einem Plus von 16 Prozent gegenüber 2016. Nachgefragt wurden vor allem Produkte und Leistungen aus den Bereichen Metall-, Papier- und Zellstoffindustrie sowie Energie.
Allerdings sind auch bremsende Faktoren im Blick zu behalten. "Russland ist stark vom Energiesektor und der Höhe des Ölpreises abhängig. Der Ukraine-Konflikt ist weiterhin ungelöst, und die wirtschaftspolitischen Beziehungen zu den USA sind derzeit alles andere als unbelastet. Das stellt doch eine gewisse Herausforderung für Unternehmen dar. Andererseits bekennt sich der russische Staat deutlich dazu, das Wirtschaftswachstum weiter zu stimulieren und langfristig zu sichern. Das schafft weiterhin interessante Export- und Investitionsmöglichkeiten für die österreichische Wirtschaft", so Bernkopf.
Russland wird derzeit in der OECD-Länderkategorie vier (von insgesamt sieben Risikostufen) zur Bewertung des politischen Risikos geführt. Die OeKB-Deckungsquote für politische Risiken liegt bei 100 Prozent.
Zahlen, Daten und Fakten zu Russland
- Fläche: 17,1 Millionen km²
- Einwohner: rund 150 Millionen
- BIP/Kopf: rund 10.000 Euro*
- BIP-Wachstum: 1,5 Prozent (2017)*
- Inflationsrate: 2,8 Prozent*
- Arbeitslosenquote: 5,5 Prozent*
- Staatsverschuldung: 18,7 Prozent des BIP*
- Wichtige Handelspartner: China, Deutschland, Weißrussland, USA, Niederlande
Quelle: IWF, World Economic Outlook, April 2018
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Über die OeKB Gruppe
Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren über 400 Angestellten erbringen wesentliche und relevante Services für die österreichische Exportwirtschaft und den Kapitalmarkt, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Sie handeln sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.