21.10.2019

Im OECD-Meeting vom 16. bis 17. Oktober 2019 in Brüssel wurden die Länderkategorien für Argentinien und Panama verschlechtert.

Die neuen Kategorien

Land Kategorie neu Kategorie alt
Argentinien 7 6
Panama 4 3

Argentinien – wirtschaftliche Rahmenbedingungen verschlechtert

Argentiniens Wirtschaft befindet sich in einer Abwärtsspirale, die das Land aktuell an den Rand einer neuerlichen Zahlungsunfähigkeit bringt. Der südamerikanische Staat wurde von der OECD-Länderkategorie 6 in 7 verschlechtert.

Das aktuelle IWF-Programm, in dem sich Argentinien befindet, verlangt gravierende Sparmaßnahmen zur Budgetsanierung. Die Reformen und die Wirtschaftspolitik des konservativen Präsidenten Mauricio Macri führten in den letzten Monaten immer wieder zu Unruhen und Generalstreiks, die die Wirtschaft belasten. Nach einem negativen BIP-Wachstum im Jahr 2018 (-2,5 %), wird auch für 2019 (-2,7 %) und 2020 (-2,2 %) eine Rezession erwartet.

Bei den Präsidentschaftsvorwahlen im August erhielt der derzeit amtierende Macri nur rund 32 % der Stimmen. Als deutlicher Sieger der Vorwahlen ging der peronistische Herausforderer Alberto Fernández hervor. Unternehmer und Investoren stehen Fernández und seiner Vizekandidatin Ex-Präsidentin Cristina Kirchner extrem kritisch gegenüber. Dadurch kam es zu einem Absturz der Börsenindizes in Buenos Aires und einer massiven Peso-Abwertung gegenüber dem USD, was eine Herabstufung des Landes durch die Rating-Agenturen zur Folge hatte.

Noch hat das Land insgesamt hohe Devisenreserven, allerdings wurden zuletzt Milliarden USD zur Stabilisierung des Pesos eingesetzt. Aktuell wurden wieder Devisenkontrollen zur Stabilisierung der Fremdwährungsreserven und des Pesos eingeführt. Der Finanzminister kündigte an, die Rückzahlung von Staatsanleihen und der Milliardenkredite des IWF verschieben zu wollen.

Der Ausgang der Wahlen Ende Oktober wird über die zukünftige wirtschaftspolitische Linie entscheiden. Fernández gilt derzeit als klarer Favorit.
  

Panama – Wirtschaft wächst nur gedämpft

Panamas Wirtschaft wächst seit 2018 nur mehr gedämpft. Der mittelamerikanische Staat wurde von der OECD-Länderkategorie 3 in 4 verschlechtert.

Hauptgrund für die Herabstufung sind die ansteigende externe Verschuldung und somit höhere Rückzahlungsverpflichtungen des Staates sowie mäßige Devisenreserven mit niedriger Importdeckung.

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