30.06.2020

Im OECD-Ländermeeting, das am 24. Juni 2020 virtuell stattfand, wurden die Länderkategorien für Botsuana, Costa Rica, Ecuador, Hongkong, die Malediven, die Mongolei und Namibia verschlechtert.

Die neuen Kategorien

Land Kategorie neu Kategorie alt
Botsuana 3 2
Costa Rica 4 3
Ecuador 7 6
Hongkong 3 2
Malediven 7 6
Mongolei 7 6
Namibia 6 5

Botsuana 

Diamantenhandel und -preise brechen ein

Botsuanas Hauptdeviseneinnahmequellen sind die Verarbeitung und der Handel von Diamanten. Die Weltkonjunktur beeinflusst den Außenhandel Botsuanas daher unmittelbar. Aufgrund des unsicheren Absatzes im Luxussegment und gesunkener Diamantenpreise wird im laufenden Jahr ein signifikanter Einbruch des Wirtschaftswachstums und eine deutliche Verschlechterung der Außenbilanzen mit negativen Folgen für den Staatshaushalt erwartet. Botsuana wird von der Kategorie 2 in 3 verschlechtert.
 

Costa Rica

Rückläufige Wirtschaftsentwicklung und zunehmende Schuldenproblematik

Das traditionelle Agrarland ist strukturell stark vom Außenhandel sowie vom Tourismus und somit von der globalen Wirtschaftsentwicklung – insbesondere von den USA – abhängig. Costa Ricas Volkswirtschaft zeigt sich von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie stark betroffen, der negative Trend bei Fiskaldefiziten und Verschuldungsindikatoren setzt sich weiter fort. Notwendige Steuerreformen bzw. Konsolidierungsmaßnahmen sind verzögert. Costa Rica wird von der Kategorie 3 in 4 verschlechtert.
 

Ecuador

Starker Wirtschaftseinbruch und prekäre finanzielle Situation

Ecuador wird aufgrund der steigenden wirtschaftlichen Probleme und wachsenden Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit von der Kategorie 6 in 7 verschlechtert. Das Land ist seit einiger Zeit in einer - bis dato noch nicht erfolgreichen - Konsolidierungsphase mit einer völligen Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik, die für die Bevölkerung unpopuläre Maßnahmen mit sich bringt. 2020 wird Ecuador zudem stark von der COVID-19 Pandemie getroffen, die negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Performance, vor allem durch die niedrigen Erdölpreise bzw. zunehmende Rückzahlungsproblematik, lassen das Länderrisiko - trotz IWF-Unterstützung - massiv ansteigen.  
 

Hongkong

Politische Turbulenzen belasten Wirtschaftsentwicklung

In Hongkong manifestieren sich die politischen Turbulenzen der vergangenen Monate nunmehr auch in schwächeren Wirtschaftsdaten. Es erfolgt eine Abstufung von Kategorie 2 in 3. 
 

Malediven

COVID-19 führt zu massivem Einbruch im Tourismussektor, Überschuldung durch Großprojekte     

Die Malediven werden primär aufgrund der hohen Abhängigkeit vom Tourismussektor und der damit verbunden Risiken in Zusammenhang mit COVID-19 herabgestuft. Auch die enorm angestiegene Verschuldung infolge von größeren Projekten im Infrastrukturbereich führt dazu, dass das Land von der Kategorie 6 in 7 verschlechtert wird. 
 

Mongolei

Schwache Rohstoffpreise und wirtschaftliche Abhängigkeit von China 

Unterdurchschnittliche Rohstoffpreise sorgen gemeinsam mit einer sehr hohen Staatsverschuldung in der Mongolei für ein insgesamt sehr schwieriges wirtschaftliches Umfeld. Aktuell macht sich zudem die große wirtschaftliche Abhängigkeit von China negativ bemerkbar. Die Mongolei wird daher von Kategorie 6 in 7 verschlechtert. 
 

Namibia

Schwache Handelsbilanz sorgt für hohes Budgetdefizit 

Die namibische Wirtschaft ist in einem hohen Maß von der Entwicklung der internationalen Rohstoffpreise abhängig, da der Bergbau, v.a. Diamanten, Zink, Kupfer und Uran das wirtschaftliche Rückgrat des Landes bildet. Neben anhaltend schwachen Rohstoffpreisen führt zudem die seit Jahren stark negative Handelsbilanz zu immer höheren Budgetdefiziten. Namibia wird von Kategorie 5 in 6 verschlechtert.
 

Mehr zu politischen Deckungsquoten und der Deckungspolitik erfahren Sie in unseren Länderinformationen: