24.08.2022

Der aktuelle Branchenreport der Berner Union (BU) liefert Daten über das Exportkreditgeschäft aller BU-Mitglieder. Während in den ersten Pandemiejahren die Versorgung von Unternehmen mit Liquidität oberste Priorität hatte, stehen nun Investitionen im Fokus. Nach einem starken Rückgang zu Beginn der COVID-19-Pandemie erholte sich das mittel- und langfristige Exportkreditgeschäft im Vorjahr. Vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energie wuchs das Neugeschäft stark.

Auch 2021 war geprägt von der COVID-19-Pandemie und Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Auswirkungen. Der aktuelle Branchenreport der Berner Union (BU) zeigt, dass Exportkreditversicherungen und ihre antizyklische Funktion dabei eine wirkungsvolle und wichtige Rolle spielten. Die Instrumente zur Absicherung von Risiken werden auch in den nächsten Monaten gefragt sein, denn die wirtschaftliche und politische Situation bleibt herausfordernd: die Inflation steigt, Lieferketten sind weiterhin beeinträchtigt und geopolitische Spannungen nehmen zu. Zusätzlich wird der Klimawandel immer relevanter.

Klimawandel als große Herausforderung und Chance

Die Auswirkungen des Klimawandels beschränken sich nicht mehr auf ökologische Faktoren, sondern betreffen zunehmend die Wirtschaft. Die Exportkreditversicherungsbranche kann Unternehmen auch bei der grünen Transformation mit ihren Absicherungsinstrumenten unterstützen und Zugang zu langfristigen, nachhaltigen Finanzierungen ermöglichen. Die aktuellen Daten der Berner Union zeigen bereits eine starke Zunahme des Neugeschäfts im Bereich Erneuerbare Energien. Dieses ist im Vergleich zum Vorjahr um 40 % gewachsen. 

Daten und Trends aus der Exportkredit- und Investitionsversicherungsbranche

Die Berner Union (BU) veröffentlicht einmal jährlich einen Bericht über das Exportkredit- und Investitionsversicherungsgeschäft ihrer Mitglieder. Nach einem turbulenten Jahr 2020, erholte sich die Exportkreditversicherungsbranche im letzten Jahr weitgehend: 

  • Das gesamte Neugeschäft der BU-Mitglieder stieg um 11 % auf 2,7 Bio. USD.
  • Die anhaltend hohe Nachfrage nach Waren sowie gestiegene Rohstoffpreise führten dazu, dass das Neugeschäft im Bereich der kurzfristigen Exportkreditversicherungen (Zahlungsziel unter 360 Tagen) im Jahresvergleich um 12 % anstieg und somit über dem Vor-Pandemie-Niveau liegt.
  • Das Neugeschäftsvolumen bei mittel- und langfristigen Exportkreditversicherungen liegt noch unter dem Niveau von 2019, hat sich aber insgesamt erholt. Geschäfte im Bereich Erneuerbare Energie (+40 %) und Produktion (+60 %) verzeichneten das stärkste Wachstum. 
  • Die Schadenszahlungen stiegen um 6 % und erreichten mit 9,2 Mrd. USD den höchsten jemals verzeichneten Stand. 

Alle aggregierten Geschäftszahlen 2021 sowie einen Überblick zur Entwicklung der Neuzusagen und Schadensfälle finden Sie im aktuellen Branchenreport:

Über die Berner Union

Die Berner Union (BU) ist die Vereinigung der Exportkredit- und Investitionsversicherer und hat derzeit 83 Mitglieder aus mehr als 70 Ländern. Die Mitglieder der BU, darunter auch die OeKB, fördern den grenzüberschreitenden Handel. Sie unterstützen Exporte und Auslandsinvestitionen, indem sie – oft im Auftrag ihrer Regierungen – politische und wirtschaftliche Risiken absichern. 2021 versicherten die Mitglieder der BU rund 14 % des Welthandels.