02.10.2018
  • Ab sofort Daten-Notarisierung mittels Blockchain bei Begebung von Bundesanleihen
  • Logische technologische Weiterentwicklung in Zeiten der Digitalisierung
  • Weitere Blockchain-Tests bis Ende 2019, Roll-out für andere Services wird geprüft

Neue Daten-Notarisierung der OeKB AG

Heute startet die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) erstmals mit einem Blockchain-Echtbetrieb. Die neue Technologie wird ab der heutigen Auktion von Bundesanleihen für die Daten-Notarisierung eingesetzt. Mit Hilfe dieses Notarisierungs-Services wird die Unverfälschtheit der Daten protokolliert und somit höchste Datenabsicherung gewährleistet. Die Notarisierung ist ein neuer, zusätzlicher Support-Prozess im Rahmen des Auktionsverfahrens. Die Blockchain-Technologie wird im konkreten Anwendungsfall unterstützend als weitere Sicherheitsebene eingesetzt.

Generell bietet die Blockchain-Technologie großes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung von Bank-Prozessen. Besonders in Bereichen der digitalen Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung entstehen zahlreiche Einsatzgebiete. "Die innovative Form der Daten-Notarisierung auf Blockchain-Basis sehen wir als eine logische technologische Weiterentwicklung in Zeiten der Digitalisierung. Wir freuen uns, unseren Kunden nun dieses neue Blockchain-Service zur Verfügung stellen zu können", so Angelika Sommer-Hemetsberger, im Vorstand der OeKB für IT- und Kapitalmarkt Services zuständig.

"Wir beschäftigen uns seit einiger Zeit intensiv mit der Blockchain-Thematik und haben bereits mehrere Prototypen evaluiert. Der Start des Blockchain-Echtbetriebs ist ein erfreulicher nächster Schritt. Unser Ziel ist es, die Blockchain-Technologie im Laufe des Jahres 2019 weiterhin zu testen und eine mögliche Ausrollung auf weitere Servicebereiche der OeKB zu prüfen", erläutert Sommer-Hemetsberger.

Garantiert unverfälschte Daten

Bei der Daten-Notarisierung auf Blockchain-Basis wird mittels eines Verschlüsselungsverfahrens aus Dokumenten ein unverwechselbarer elektronischer Fingerprint, der sogenannte Hash-Wert, ermittelt. Dieser Hash-Wert ist eindeutig dem Ausgangsdokument zuordenbar, lässt aber umgekehrt keine Rückschlüsse auf konkrete Dateninhalte zu. „Damit kann das Originaldokument in den Rechenzentren der OeKB sicher aufbewahrt und die Unverfälschtheit des Dokuments garantiert werden. Zusätzlich zu den bestehenden hohen Sicherheitsstandards gelingt es so, erstmals eine weitere Sicherheitsebene auf Blockchain-Basis zu integrieren“, erklärt Sommer-Hemetsberger.

Start des Echtbetriebs am 2. Oktober

Die neue Technologie wurde in der OeKB umfassend getestet und kam nun heute am 2. Oktober 2018 erstmals bei der Auktion für die Begebung von Bundesanleihen im Auftrag der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) im Echtbetrieb zum Einsatz. Die OeKB kann damit die Unversehrtheit der sensiblen Auktionsdaten, die nur lokal, von niemandem einsehbar und nicht manipulierbar gespeichert sind, zweifelsfrei nachweisen.

Neue Daten-Notarisierung der OeKB AG

zur druckfähigen Grafik:

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Weitere Stufe in der Qualitätssicherung

"Dieses Mehr an Sicherheit trägt zu einem hohen Vertrauen in das Auktionsverfahren bei und stärkt das gute Standing Österreichs am Markt, was indirekt auch zu günstigen Finanzierungskosten beitragen kann", sagt Markus Stix, Geschäftsführer der OeBFA. Damit ist eine weitere Stufe in der Qualitätssicherung des Datenmanagements eingeführt und zusätzliche Transparenz in den digitalen Prozessen gegeben. "Die Republik Österreich hat eine lange Tradition in Bezug auf innovative Kapitalmarktlösungen: 2012 war Österreich weltweit der erste Staat, welcher Dual-Syndizierungen bei Bundesanleihe-Neubegebungen eingeführt hat und 2017 wurde mit der 100-jährigen Bundesanleihe die längste Staatsanleihe der Welt emittiert. Wir freuen uns, zusammen mit der OeKB, eine weitere Vorreiterrolle, diesmal in Bezug auf Fintech einzunehmen", freut sich Stix. 

So funktioniert eine Bundesanleihen-Auktion

Die OeKB führt im Auftrag der OeBFA das Auktionsverfahren für die Begebung von Bundesanleihen der Republik Österreich durch. Seit 1998 erfolgt dies voll-elektronisch über die von der OeKB betriebene ADAS-Plattform. Während des Auktionsprozesses geben die Bieter-Banken ihre Gebote online in das elektronische Auktionssystem ein und können diese bis zum Ende der Gebotsabgabefrist ändern. Die Begebungsform der Auktion ist international üblich und wird deshalb gewählt, weil dadurch rasch der günstigste Preis für die Republik ermittelt werden kann. Der Wettbewerb durch geheime Gebotsabgaben vieler Auktionsteilnehmer ist garantiert. Durch festgelegte Auktionsregeln findet eine rasche und transparente Zuteilung der besten Gebote – unter Einhaltung höchster sicherheitstechnischer Standards – statt. Das nun neu von der OeKB eingesetzte Notarisierungsservice auf Blockchain-Basis stellt einen zusätzlichen Supportservice dar.

 

Servicelinks

Auktionsergebnisse der heutigen Auktion von Bundesanleihen sind hier einsehbar:
https://www.oebfa.at/funding/emissionskalender.html  

Details zum Auktionsprozess:
Das Auktionsverfahren für österreichische Bundesanleihen (OeKB, Juni 2018)

Presseinformation als PDF downloaden

Über die OeKB Gruppe

Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren über 400 Angestellten erbringen wesentliche und relevante Services für die österreichische Exportwirtschaft und den Kapitalmarkt, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Sie handeln sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.

Über die OeBFA

Die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur GmbH (OeBFA) handelt im Namen und auf Rechnung der Republik Österreich und ist für die Aufnahme von Schulden, für das Schuldenportfoliomanagement und für die Kassenverwaltung des Bundes zuständig. Zudem kann die OeBFA Finanzierungen für Bundesländer und Rechtsträger des Bundes tätigen. Sie wurde 1993 gegründet und steht zu 100% im Besitz der Republik Österreich.

Rückfragehinweise:

OeKB AG
Martina Schweighart-Córdova Velásquez
Pressesprecherin der OeKB
T: +43 1 53127-2441
M: martina.schweighart@oekb.at
W: oekb.at

OeBFA
Christian Schreckeis
Pressesprecher der OeBFA
T: +43 1 5122511-48
M: christian.schreckeis@oebfa.at  
W: oebfa.at