- Online-Befragung von 70 Exportunternehmen im Jänner und Februar 2024
- BMF und OeKB können mit neuem Maßnahmenpaket in diesen Bereichen noch besser unterstützen
Die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) hatte im Mai und Juni 2022 ihre Kunden zu fünf besonders relevanten Themenfeldern befragt, um die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die heimische Exportwirtschaft noch besser zu verstehen. Wie die Ergebnisse der wieder von INTEGRAL Markt- und Meinungsforschung durchgeführten aktuellen Onlinebefragung zeigen, betreffen steigende Energiepreise und Lieferkettenprobleme immer noch eine klare Mehrheit der befragten Exportunternehmen, auch wenn die Dringlichkeit im Vergleich zu 2022 abgenommen hat. Um Lieferketten und die Produktionsverfügbarkeit sowie die nachhaltige Energieversorgung noch besser abzusichern, haben das Bundesministerium für Finanzen (BMF) und die OeKB vor kurzem ein neues Maßnahmenpaket beschlossen.
Das steigenden Energiepreise hatten die heimische Wirtschaft 2022 vor große Herausforderungen gestellt: 52 % der befragten Exportunternehmen gaben damals an „sehr“, weitere 41 % „etwas“ von den steigenden Energiepreisen betroffen zu sein. Auch hohe Abhängigkeiten im Bereich der Versorgung mit fossiler Energie wurden augenscheinlich. Im Jänner und Februar 2024 zeigt sich immer noch eine Mehrheit der befragten Unternehmen betroffen (22 % „sehr“, 33 % „etwas“), die Situation hat sich auch aufgrund von bereits getroffenen Maßnahmen entspannt. Um die Abhängigkeit vom Energiepreis weiter zu reduzieren, planen 87 % der befragten OeKB-Kunden in den nächsten drei Jahren Energiesparmaßnahmen umzusetzen (50 % „sehr“, 37 % „eher“) und
78 % in Erneuerbare Energien zu investieren (37 % „sehr“, 41 % „eher“).
OeKB unterstützen Grüne Transformation
„Österreichs Exportunternehmen haben in den letzten Jahren bereits mit entsprechenden Maßnahmen auf die hohen Energiepreise reagiert und planen die Abhängigkeit weiter zu reduzieren. Der Großteil setzt dabei auf Energiesparmaßnahmen und Investitionen in Erneuerbare Energien – und die OeKB kann sie gemeinsam mit dem BMF mit attraktiven Finanzierungen dabei gezielt unterstützen. So setzen wir mit der Exportinvest Green schon seit einigen Jahren Anreize für Neu- oder Ersatzinvestitionen mit positiven Umwelteffekten in Österreich, wozu auch die Energieeffizienz zählt. Und seit Februar 2023 können wir mit der Exportinvest Green Energy Investitionen in Erneuerbare Energien am heimischen Standort noch besser unterstützen: Das Paket aus einer erweiterten Finanzierungshöhe, einer höheren Risikoübernahme und längeren Laufzeiten stößt bei den Unternehmen auf hohe Nachfrage“, erläutert OeKB-Vorstandsmitglied Helmut Bernkopf.
Erweiterung Exportinvest Green Energy
Als Teil des Ende März gemeinsam mit dem BMF beschlossenen Maßnahmenpakets wurde die maximale Laufzeit der Exportinvest Green Energy auf 20 Jahre ab geplanter Inbetriebnahme erhöht und damit an die Fördermöglichkeiten aus dem EAG (Erneuerbare Ausbaugesetz) angepasst. Projekte, die unter das EAG fallen, sind dadurch besser darstell- und kalkulierbar. Ebenfalls neu ist, dass künftig auch Schnittstellen zu öffentlichen Netzen und Netzinfrastruktur zur Versorgung der Exportwirtschaft finanziert werden können.
Absicherung von Produktion und Vorprodukten
Lieferkettenprobleme waren in der 2022 durchgeführten Onlinebefragung die dringlichste Herausforderung für Exportunternehmen: 97 % der OeKB-Kunden gaben an betroffen zu sein, knapp zwei Drittel sogar „sehr“. Im Jänner und Februar 2024 geben immer noch rund drei von vier Unternehmen an betroffen zu sein, 27 % „sehr“. Die am häufigsten genannten Maßnahmen in den nächsten drei Jahren sind die Suche von zusätzlichen bzw. neuen Lieferanten mit 86 % bzw.
76 %.
Das neue Maßnahmenpaket zielt deshalb auch darauf ab, Lieferketten unbürokratisch zu festigen und Ausfälle in der Lieferkette zu verhindern bzw. deren Folgen zu minimieren. Mit der Vorratsinvest steht österreichischen Exportunternehmen seit April 2024 eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit zur Sicherung der Produktion und Vorprodukte zur Verfügung. Ermöglicht werden damit mittel- bis langfristige Finanzierungen von Lägern sowie Zahlungen an Lieferanten, die dazu dienen deren langfristige Lieferbereitschaft und -fähigkeit sicherzustellen. Die Laufzeit der Vorratsinvest wird in der Regel bis zu fünf Jahre betragen, eine Übernahme von Corporate Risk ist bis zu
30 % möglich. Profitieren kann die gesamte Bandbreite der österreichischen Exportwirtschaft – vom KMU bis zum Industrie-Konzern.
Über die Umfrage
Dies sind Ergebnisse aus einer Kundenbefragung, die INTEGRAL Markt- und Meinungsforschungs-
ges.m.b.H. im Auftrag der OeKB durchgeführt hat. Zwischen 17. Jänner und 22. Februar 2024 wurden im Rahmen einer Onlinebefragung 70 Exportunternehmen zu den Themenfeldern Energieversorgung und Energiesicherheit, Lieferketten, Umwelt und Nachhaltigkeit, Regulatorik sowie Hoffnungs- und Risikomärkte befragt. Alle Angaben wurden ausschließlich aggregiert ausgewertet.
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Über die OeKB Gruppe
Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren mehr als 500 Mitarbeitenden erbringen wesentliche und relevante Services für die österreichische Exportwirtschaft, den Kapitalmarkt und die Tourismuswirtschaft, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die OeKB handelt wettbewerbsneutral, sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.