09.07.2019

Die OeKB beauftragte das Marktforschungsinstitut GfK mit einer Studie zum Thema „Exportierende Unternehmen in Österreich – aktuelle Herausforderungen für österreichische Unternehmen“. Hier sind die Ergebnisse.

Inlandsinvestitionen als wesentliche Stütze des Exportgeschäfts

Befragt wurden Exporteure in den folgenden Themenbereichen:

  • Auslandsaktivitäten österreichischer Unternehmen
  • Exportaussichten
  • Konkurrenzsituation in verschiedenen Märkten
  • Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen für Auslandsaktivitäten
  • Sustainable Finance

Bei etwa der Hälfte der österreichischen Großunternehmen sind die Exportaktivitäten der wichtigste Umsatztreiber. Mehr als zwei Drittel der österreichischen Unternehmen planen eine deutliche Ausweitung des Exportgeschäfts. Als besondere Herausforderung für die kommenden Jahre gelten die Themen Klima-/Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie die Verfügbarkeit von attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten, um klimafreundliche Investitionen zu tätigen. Das sind die Kernergebnisse einer aktuellen Umfrage* des Marktforschungsunternehmens GfK im Auftrag der OeKB.

Umfrageergebnisse im Detail

  • Bei rund 51 % der Großunternehmen tragen die Exporte mit mehr als 75 % zum Gesamtumsatz bei.
  • Hauptdestination der österreichischen Exporteure sind zu 96 % die europäischen Länder (inklusive Russland), gefolgt von Asien (37 %), Amerika (29 %) und Afrika (14 %).
  • 40 % der Befragten zeigen sich zufrieden mit den Rahmenbedingungen für den Export in Österreich.
  • 68 % planen einen Ausbau oder 44 % eine Erweiterung ihrer Auslandsaktivitäten.
  • Als Zukunftsmärkte werden gesehen mit ca. 50 % Europa, mit ca. 22 % Asien (insb. China 15 %) und mit 13 % Nordamerika.

„Exportinvest“ als Antwort auf die Nachfrage bei Inlandsinvestitionen

Wesentliche Unterstützung für das Exportgeschäft ergibt sich bei vielen Unternehmen aus den in Österreich getätigten Investitionen. So sind 49 % der Befragten überzeugt, dass Inlandsinvestitionen auch dem Exportgeschäft zu Gute kommen. Die OeKB bietet dafür mit der gemeinsam mit dem Bundesministerium für Finanzen geschaffenen Finanzierung „Exportinvest“ eine besonders attraktive Lösung an, die sich zu einem stark nachgefragten Produkt entwickelt hat. Die Exportinvest ermöglicht österreichischen Exportunternehmen auch für Inlandsprojekte, von den günstigen Refinanzierungsmitteln der OeKB zu profitieren.

2018 wurden mit der Exportinvest 106 Projekte mit einem Volumen von mehr als 800 Millionen Euro finanziert. Das zeigt, dass wir damit den Puls der Zeit getroffen haben und den Bedarf heimischer Exportunternehmen optimal decken.
Helmut Bernkopf
OeKB-Vorstandsmitglied Geschäftsbereich Export Services

Herausforderungen: Bürokratie, fehlendes Personal und Sanktionen

Als aktuelle Herausforderungen im Exportgeschäft werden genannt

  • starke Konkurrenz (34 %)
  • bürokratische Hürden (24 %)
  • fehlendes Personal (23 %)
  • politische Rahmenbedingungen/Sanktionen (22 %)

Die Rahmenbedingungen für Auslandsinvestitionen der Unternehmen werden insgesamt etwas besser bewertet. Das breite Spektrum an Herausforderungen wird aber auch hier deutlich. Es reicht – ähnlich wie im Exportgeschäft – von starker Konkurrenz (25 Prozent), fehlendem Personal (23 Prozent) über bürokratische Hürden (18 Prozent) bis hin zu fehlender Qualifikation (14 Prozent).

Zukunftsthema Nr. 1: Klima- und Umweltschutz

Als besonderes Thema werden der Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit genannt. Jedes vierte befragte Unternehmen sieht sich in diesem Zusammenhang vor große Herausforderungen gestellt. 64 % der Befragten sind überzeugt, dass sich das Thema Nachhaltigkeit auf die künftigen unternehmerischen Investitionen auswirken und eine große Rolle spielen wird.

Je nach Unternehmensgröße planen derzeit zwischen 35 und 55 % der Unternehmen in den kommenden drei Jahren Investitionen, die mit Fremdkapital finanziert werden. Dabei steht in 80 % der Fälle Nachhaltigkeit im Fokus. Rund 40 % der Entscheider sind überzeugt, dass die Förderung inländischer Klima-Investitionen auch dem Exportgeschäft zu Gute kommt und die Position der österreichischen Unternehmen auf ausländischen Märkten stärkt. Jedes zweite Unternehmen fordert deshalb attraktive Finanzierungsmöglichkeiten, um klimafreundliche Investitionen zu tätigen.

Die Antwort der OeKB: „Exportinvest Green“

Seitens der OeKB steht heimischen Exporteuren seit 1. Juni 2019 eine innovative Finanzierungsmöglichkeit für klimafreundliche Investitionen zur Verfügung. Wer als österreichisches Exportunternehmen bewusst Investitionen tätigt, die die Umwelt entlasten und einen nachhaltigen Beitrag zur Umweltverbesserung leisten, profitiert davon. Mit der „Exportinvest Green“ erhalten Unternehmen mit einer Exportquote von mindestens 20 % und einer Investitionssumme von mehr als zwei Millionen Euro die Möglichkeit, zusätzliche 20 % der Investitionssumme und somit noch einfacher bis zu 100 % ihrer Exportinvest-Finanzierungssumme mit den attraktiven OeKB-Konditionen abzudecken.

Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass der Export enorm wichtige Wachstumschancen für die österreichische Wirtschaft bietet. Viele Unternehmen könnten ohne Export gar nicht überleben.
Helmut Bernkopf
OeKB-Vorstandsmitglied Geschäftsbereich Export Services

*Insgesamt wurden Entscheidungsträger aus 120 Unternehmen im Zeitraum 9.4.2019 bis 29.4.2019 telefonisch befragt. Die Stichprobe verteilt sich auf 20 Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern, 60 Unternehmen mit 50-249 Mitarbeitern und 40 Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern.

Weitere Informationen finden Sie in den Studienergebnissen:

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