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04.04.2019
  • Operatives Ergebnis deutlich über den Erwartungen
  • Gesamtergebnis stark von Sondereffekten geprägt
  • Exportabsicherungen und -finanzierungen im Jahresabstand deutlich gestiegen
  • Neue digitale Produkte und Services für Export- und Kapitalmarktkunden

OeKB erzielt erfreuliches operatives Ergebnis

In einem weltwirtschaftlich weitgehend stabilen Umfeld und bei positiver Konjunkturdynamik in Österreich konnte die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) im Jahr 2018 ein erfreuliches operatives Ergebnis erzielen. Viele Unternehmen und Exporteure haben die Services und Leistungen der OeKB im vergangenen Jahr verstärkt in Anspruch genommen.

"Dies zeigt, dass die österreichischen Unternehmen vorausschauend agieren und flexibel auf veränderte Umfeldbedingungen – Stichwort Sanktionen und Handelsstreitigkeiten – reagieren. Sie suchen und nützen ihre Wachstumschancen und gehen in neue Märkte außerhalb der EU und Europas", sagt Helmut Bernkopf, im Vorstand der OeKB für den Geschäftsbereich Export Services zuständig.

Sondereffekte beeinflussen Gesamtergebnis

Trotz der Zuwächse im operativen Geschäft ist das Gesamtergebnis aufgrund von Sondereffekten unter den Erwartungen geblieben. Es lag 2018 bei 26,9 Millionen Euro. Im Vorjahr belief es sich – beeinflusst durch positive Einmaleffekte – auf 58,6 Millionen Euro. Vor allem der Brexit und Kursrückgänge auf den Kapitalmärkten, die sich infolge des Handelsstreits zwischen den USA und China ergeben haben, prägten das 2018er-Ergebnis. Zusätzlich mussten 2018 – aufgrund regulatorischer Anforderungen - Anpassungen bei den Berechnungsgrundlagen für Personalrückstellungen vorgenommen werden.

150-Milliarden-Euro-Schallmauer bei Warenexporten durchbrochen

Österreichs Warenexporte haben im Jahr 2018 die 150-Milliarden-Euro-Schallmauer durchbrochen. Dieser neue Rekord schlägt auch bei der OeKB zu Buche. Bei den Exporthaftungen, welche die OeKB im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen betreut, gab es 2018 Neuzusagen im Wert von 5,7 Milliarden Euro. Das sind um 6,8 Prozent mehr als im Jahr 2017 (5,4 Milliarden Euro). Konkret wurden 1.033 neue Exporthaftungen übernommen.

Auffallend war eine Erweiterung der Exportdestinationen von den traditionellen Hauptmärkten (Russland, China, Indien, Türkei, Brasilien) zu neuen Ländern wie Marokko, Ghana sowie Tadschikistan. "Dadurch ist es 2018 zu einer starken Diversifizierung der österreichischen Exportmärkte gekommen. Für die Unternehmen bedeutet das mehr Risikostreuung und mehr Chancen in dynamisch wachsenden Schwellenländern", so Helmut Bernkopf.

Für positiven Impact haben auch die Initiativen der österreichischen Bundesregierung rund um die Intensivierung der Afrika-Kontakte geführt. Bernkopf: "Wir spüren durchaus ein Akquirieren von Projektchancen, insbesondere bei Großprojekten. Der Afrika-Gipfel Mitte Dezember 2018 im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft hat außerdem konkret zur Einrichtung eines zehn Millionen Euro schweren Investitionsfonds durch das BMF geführt, der von der Oesterreichischen Entwicklungsbank, einer Tochter der OeKB, verwaltet wird und vor allem kleinere und mittlere Unternehmen aus Österreich bei ihren Investitionen in afrikanischen Ländern unterstützt."

Neuer Rekordstand bei Exportfinanzierungen

Noch stärker als die Exporthaftungen legten 2018 die Exportfinanzierungen zu. Hier beliefen sich die tatsächlichen Auszahlungen auf 6,2 Milliarden Euro und erzielten damit ein Plus von 30,2 Prozent gegenüber 2017 (4,8 Milliarden Euro). "Die starke Nachfrage nach mittel- bis langfristigen Finanzierungen zeigt, dass die Unternehmen die gute Konjunktur genutzt und sich die absolut gesehen noch immer sehr tiefen Zinssätze für Kredite gesichert haben", erläutert OeKB-Vorstand Bernkopf.

Einen Beitrag für das weitere solide Wachstum des Bereichs Export Services leistete die Einführung neuer Produkte. So wurde das bereits bestehende Produkt "Exportinvest" auf die Möglichkeit der günstigen Refinanzierung von Leasinggeschäften ausgedehnt. Bernkopf: "Das ist ein Meilenstein zur Unterstützung der Exportwirtschaft, denn jede Inlandsinvestition eines exportierenden Unternehmens belebt den Export und schafft zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Inland."

Darüber hinaus ist 2018 die Vollintegration der "Österreichischer Exportfonds" GmbH in die OeKB erfolgt. Durch die Umstellung auf die Finanzierungs-Konditionen der OeKB und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Finanzen ergeben sich für die KMU-Kunden damit noch günstigere Finanzierungen.

Weiterhin positive Entwicklung im Exportgeschäft 2019 erwartet

Für 2019 erwartet die OeKB im Bereich Export Services trotz einer sich international abschwächenden Konjunktur eine weiterhin positive Entwicklung. Unterstützung soll von digitalen Produkten sowie dem verstärkten Engagement im Bereich Green Finance kommen.

Durch die im März 2019 angekündigte Übernahme eines Mehrheitsanteils an der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) sollen Kräfte gebündelt und die heimischen Tourismusbetriebe noch besser als bisher mit günstigen Finanzierungen und Fördermitteln unterstützt werden. "Tourismus ist eines der wichtigsten Exportprodukte Österreichs und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Österreich. Durch das Sicherstellen verlässlicher und leistbarer Finanzierungen können wir einen positiven Beitrag für die gesamte Branche leisten. Auch das ist Nachhaltigkeit", ist Helmut Bernkopf überzeugt.

Frische Impulse für Kapitalmarkt

Positiv entwickelt hat sich auch der zweite wichtige Geschäftsbereich der OeKB: Kapitalmarkt Services. Mit ihren Tochterunternehmen OeKB CSD (Wertpapierverwahrung, -abwicklung und -verwaltung) und CCP.A (Clearing und Risk Management) erbrachte die OeKB 2018 zahlreiche zentrale Dienstleistungen mit steigendem Volumen. Bei der Vergabe der Legal Entity Identifier-Nummern (LEI), die seit Anfang 2018 vorgeschrieben sind, gab es eine kräftige Zunahme um 17 Prozent. Ebenso hat sich die Anzahl der Steuerdatenmeldungen für den Abzug der Kapitalertragsteuer bei Fonds im Vergleich zur Vorperiode um acht Prozent erhöht. Bei der Nutzung des elektronischen Bilanztransfers eBT – dabei können zugelassene Wirtschaftstreuhänder die Bilanzen von Unternehmen zur Kreditprüfung bei der Bank elektronisch sicher übermitteln – wurde eine Zunahme um zehn Prozent gegenüber 2017 verzeichnet.

"Damit die Wirtschaft wachsen kann, braucht Österreich exportstarke Unternehmen und einen gesunden Kapitalmarkt. Ein funktionierender Kapitalmarkt trägt entscheidend zur Unternehmensfinanzierung bei und bietet die Basis für viele Exportaktivitäten. Mit unseren Kapitalmarkt Services konnten wir den österreichischen Wirtschaftsstandort auch 2018 gut unterstützen", so Angelika Sommer-Hemetsberger, im Vorstand der OeKB für den Geschäftsbereich Kapitalmarkt Services verantwortlich.

Weiters kamen neue, digitale Services zum Einsatz: Im Oktober 2018 wurde erstmals eine Bundesanleihe-Auktion unter Einsatz der Blockchaintechnologie erfolgreich abgewickelt. Diese Technologie wird für die Daten-Notarisierung eingesetzt, wodurch die Unverfälschtheit der Daten protokolliert und somit höchste Datenabsicherung gewährleistet werden. "Die Auktion war ein durchschlagender Erfolg und ist auch international auf großes Interesse gestoßen. Anfang 2019 gab es bereits zwei weitere Blockchain-Auktionen", so Angelika Sommer-Hemetsberger.

Neuer Zugang zum Kapitalmarkt

Die OeKB-Tochter OeKB CSD GmbH erhielt 2018 die Zulassung als Zentralverwahrer gemäß der CSD-Regulation. Sie startete erfolgreich den Service digitaler Transfers von Globalurkunden, der eine enorme Zeitersparnis für die Kunden im Rahmen des Begebungsprozesses von Wertpapieren bedeutet. Bei der OeKB-Tochter CCP.A, die für das Clearing und Risk Management der Wertpapiere an der Wiener Börse zuständig ist, kam es zu einem Zuwachs bei der Zahl der Clearing-Teilnehmer. Sommer-Hemetsberger: "Mittlerweile sind es bereits 52. Die Zunahme ist auch bedingt durch den Brexit. Die meisten amerikanischen Investmentbanken, mit bisherigem Sitz in London, haben ihre Mitgliedschaften in die EU verlagert."

Ein besonderer Meilenstein 2018 war die Einigung auf die neuen Börsensegmente "direct market" und "direct market plus" für KMU, für das sich die OeKB intensiv eingesetzt hat. "Mit dem Start des Segments 2019 wird die Eigenkapitalaufnahme für Unternehmen in der Wachstumsphase massiv erleichtert. Das ist auch wichtig für die Finanzierungsmöglichkeiten unserer Exportkunden. Gerade exportorientierte KMU in Österreich brauchen einen attraktiven und niederschwelligen Zugang zum Kapitalmarkt, um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben", ist Sommer-Hemetsberger überzeugt.

Vom Wertpapier zum Wertrecht mit gleichen Regelungen für alle Akteure

Für 2019 rechnet die OeKB neben der Einführung weiterer digitaler Services mit gesetzlichen Änderungen hinsichtlich der Verbriefung von Wertpapieren. Dadurch soll es möglich werden, traditionelle Wertpapiere durch Wertrechte – damit entfällt das Ausdrucken von Sammelurkunden – zu ersetzen. Außerdem soll es zu einer gesetzlichen Regelung neuer Emissionsformen wie "Initial Coin Offerings" kommen. Sommer-Hemetsberger: "Damit schaffen wir ein Level Playing Field mit gleichen Regelungen für alle Akteure unter besonderer Berücksichtigung von Verbraucherrecht und Verbraucherschutz. Das bringt neue, moderne Trends am Kapitalmarkt in traditionell sichere Bahnen."

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Über die OeKB Gruppe

Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren mehr als 460 Mitarbeitenden erbringen wesentliche und relevante Services für die österreichische Exportwirtschaft und den Kapitalmarkt, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Sie handeln wettbewerbsneutral, sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.