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- Exportabsicherungen im Jahresabstand neuerlich gestiegen
- Russland, China und Indien führend im Haftungsobligo
- 2019 Auftakt für neue (Re-)Finanzierungsprodukte
Solides Gesamtergebnis 2019
Leichte Abkühlung der Weltwirtschaft, geopolitische Unsicherheiten, die Handelsthematik zwischen den USA und China und eine weitgehend stabile, aber verringerte Konjunkturdynamik in Österreich: In diesem herausfordernden Umfeld konnte die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) im Jahr 2019 mit ihrem Angebot für Exporteure und den heimischen Kapitalmarkt ein neuerlich erfreuliches Ergebnis erzielen. Das zeigt der heute veröffentlichte Jahresfinanzbericht der OeKB.
Zuwachs vor allem im Bereich Export Services
Insbesondere bei den Exporthaftungen, welche die OeKB im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) für die Lieferung von Waren und Dienstleistungen österreichischer Exporteure oder für österreichische Direktinvestitionen betreut, gab es 2019 Neuzusagen im Wert von EUR 6,2 Mrd. Das sind um 7,8 Prozent mehr als im Jahr 2018 (EUR 5,7 Mrd.). Im Bereich der Exportfinanzierungen erhöhte sich der Stand der Finanzierungszusagen im Jahresvergleich um 8,0 Prozent auf EUR 24,6 Mrd. Insgesamt konnten 5.818 neue Finanzierungszusagen erteilt werden. Die Nettokreditausweitung 2019 betrug etwas mehr als EUR 1,6 Mrd.
"Damit zeigt sich einmal mehr, dass die österreichischen Unternehmen ihre Wachstumschancen überlegt nutzen und vorausschauend sowie flexibel agieren. Gemeinsam mit ihren Hausbanken verlassen sie sich bei der Gestaltung ihrer Finanzierungslösungen und ihrer Exportabsicherungen gerne auf eine erfahrene und kompetente Partnerin wie die OeKB“, sagt Helmut Bernkopf, im Vorstand der OeKB für den Geschäftsbereich Export Services zuständig.
BRICS-Staaten stark vertreten
Das Gesamtobligo bei den Exporthaftungen führte Russland (EUR 1,73 Mrd.) vor China (EUR 1,26 Mrd.), Indien (EUR 436 Mio.), der Türkei (EUR 299 Mio.) und Mexiko (EUR 288 Mio.) an.
Stärkeres Gesamtergebnis gegenüber dem Vorjahr
"Wir ziehen über ein zufriedenstellendes Jahr Bilanz, das von einem starken operativen Ergebnis geprägt war. Hohe Dotationserfordernisse bei den langfristigen Personalrückstellungen und das niedrige Zinsniveau führten zu einem Gesamtergebnis von 39 Millionen Euro“, erklärt Angelika Sommer-Hemetsberger, im OeKB-Vorstand für die Kapitalmarktaktivitäten zuständig. Das Gesamtergebnis liegt somit um 43,8 Prozent höher als jenes aus dem Vorjahr, das allerdings stark von Sondereffekten geprägt war. Der Zinsüberschuss weist einen Anstieg von 19 Prozent auf und erreicht EUR 95 Mio. Beim Provisionsergebnis kam es zu einem leichten Rückgang um 2,5 Prozent auf EUR 39 Mio.
Neue, innovative Produkte und kräftiger Digitalisierungsschub
Eine der maßgeblichsten Produktneuerungen 2019 war die Erweiterung der "Exportinvest“-Palette: Zur Finanzierung von Neu- oder Ersatzinvestitionen in Österreich wurde gemeinsam mit dem Bundesministerium für Finanzen die "Exportinvest Green“ lanciert. Sie steht Exportunternehmen zur Verfügung, die bewusst Investitionen tätigen, die die Umwelt entlasten und einen nachhaltigen Beitrag zur Umweltverbesserung leisten.
Neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnete die OeKB 2019 auch Unternehmen im Tourismusbereich. Durch den Erwerb des Mehrheitsanteils an der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) konnten Synergien gehoben und das Angebot von OeKB und ÖHT für Tourismusbetriebe erweitert werden. Heimische Hotelbetriebe können nun die ebenfalls 2019 eingeführte "Exportinvest Hotel“ der OeKB nutzen.
Erster "Sustainability Bond“ für den Umwelt- und Sozialbereich
Als Beitrag zur "Green Finance Agenda“ der österreichischen Bundesregierung begab die OeKB im Herbst 2019 ihren ersten "Sustainability Bond“. Mit dem Erlös der Emission, die mehrfach überzeichnet und bei einem Orderbuchstand von EUR 1,7 Mrd. geschlossen wurde, werden ausgewählte Projekte im Umwelt- und Sozialbereich (re)finanziert.
Weiters wurde die OeKB 2019 von der renommierten Ratingagentur Sustainalytics mit einem Top-Rating ausgezeichnet. Die Bank konnte ihren Platz als "Outperformer“ von Rang 44 im Jahr 2016 auf den hervorragenden zweiten Platz im Jahr 2019 verbessern. In der Gruppe der internationalen Förder- und Entwicklungsbanken liegt die OeKB damit sogar in Führung.
Kreditanträge und Zinsenberechnung jederzeit auf Knopfdruck
Zur weiteren Digitalisierung von OeKB-Produkten und -Services wurde 2019 der "Online-Exportfondskredit“ lanciert. Dieser ermöglicht es den Banken, Exportkredite für ihre Unternehmenskunden digital zu beantragen. Ebenso wurde der "OeKB Loan Pricer“ entwickelt. Mit diesem Tool lassen sich die Kreditkosten im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens mittlerweile schnell und einfach online berechnen.
Beitrag für einen leistungsfähigen Kapitalmarkt
Für den österreichischen Kapitalmarkt ist die OeKB eine unverzichtbare Partnerin. Gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen OeKB CSD (Wertpapierverwahrung), die bereits seit Mitte 2018 die offizielle Zulassung als österreichische CSD erhielt, und CCP.A (Clearing) erbrachte sie auch 2019 zentrale Dienstleistungen.
Im Fondsdatenservice und in der Meldestelle konnte das Vorjahresniveau gut gehalten werden. So gab es sogar Zuwächse von 6 Prozent bei der Steuerdatenmeldung und 4 Prozent beim Emissionskalender. Ebenfalls trat die neue EU-Prospektverordnung in Kraft, die die gesetzliche Funktion der OeKB als Meldestelle für diverse Melde- und Informationspflichten bei Kapitalmarktaktivitäten bestätigt hat.
Die OeKB hat 2019 auch den Zertifizierungsprozess als SWIFT-Service Bureau erfolgreich abgeschlossen. Banken und Industrieunternehmen können sich so auf die OeKB als einzige neutrale österreichische SWIFT-Anbieterin verlassen.
Ausblick für 2020
"Inwiefern die Auswirkungen von COVID-19 in unseren diesjährigen Kennzahlen sichtbar sein werden, lässt sich derzeit noch nicht prognostizieren. Wir dürfen jedoch davon ausgehen, dass es nachhaltige Effekte auf unsere Wirtschaft und unser Arbeitsleben geben wird. In der aktuellen Krise leisten wir jedoch mit unseren Instrumenten einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität des Kapitalmarkts und zur Liquiditätssicherung heimischer Exporteure“, erklärt Sommer-Hemetsberger.
Durch die COVID-19-Pandemie ergeben sich für die österreichische Wirtschaft große Herausforderungen. Die OeKB hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Finanzen umgehend reagiert und kann österreichischen Exporteuren spezielle Hilfspakete zur Verfügung stellen.
So können Exportunternehmen mit Unterstützung ihrer Hausbank einen Kreditrahmen in Höhe von 10 Prozent (Großunternehmen) bzw. 15 Prozent (Klein- und Mittelunternehmen) ihres Exportumsatzes bei der OeKB beantragen. Dieses Angebot ist unabhängig davon, ob das jeweilige Unternehmen bisher schon Kunde bei der OeKB ist und ob ein etwaiger bestehender Kreditrahmen bereits ausgeschöpft ist.
Zusätzlich hat die OeKB gemeinsam mit dem BMF eine Fast-Line-Fazilität in Höhe von EUR 100 Mio. für Neugeschäfte in den Sektoren Gesundheitsversorgung, Zivil- und Katastrophenschutz, Wasser- und Abwasser sowie Abfallwirtschaft zur Verfügung gestellt. Damit können Projekte, die der Prävention und Bekämpfung der Folgen der Coronavirus-Pandemie in den Zielländern der österreichischen Exporteure dienen, finanziert werden. Anträge für geeignete Projekte werden dabei über ein beschleunigtes Verfahren abgewickelt.
"Gerade in Zeiten wie diesen braucht Österreich verlässliche und starke Partner im Finanzierungs- und Kapitalmarktbereich. Durch die COVID-19-Krise stecken die Unternehmen in einer Ausnahmesituation. Da ist es wichtig, jemanden wie die OeKB an seiner Seite zu haben, die in einem strukturell so elementaren Bereich wie der Unternehmensfinanzierung unserer Exporteure mit Lösungen und Unterstützung rasch und unbürokratisch zur Seite steht“, so Helmut Bernkopf.
Alle Berichte online verfügbar
Der Jahresfinanzbericht der OeKB Gruppe, der Export Services-Jahresbericht sowie der Nachhaltigkeitsbericht der OeKB Gruppe sind ab sofort online unter http://berichte.oekb.at verfügbar.
Presseinformation als PDF downloaden
Zusatzinformationen Zahlen OeKB Gruppe 2019
Über die OeKB Gruppe
Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren mehr als 500 Mitarbeitenden erbringen wesentliche und relevante Services für die österreichische Exportwirtschaft, den Kapitalmarkt und die Tourismuswirtschaft, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die OeKB handelt wettbewerbsneutral, sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.