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Katar

Katar ist eine 11.521 Quadratkilometer große Halbinsel im Persischen Golf und liegt zentral zwischen den anderen Staaten des Gulf Cooperation Council (GCC) Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate und Oman. Nur ungefähr zehn Prozent der knapp 2,7 Millionen Menschen, die in Katar leben, sind Einheimische. Die restlichen 90 Prozent sind Arbeitsmigranten.

Wirtschaftliche Situation

Großer Reichtum dank Erdöl und Erdgas

Katar hat weltweit eines der höchsten BIP pro Kopf und gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Der Wohlstand des Golfstaates gründet sich auf reiche Erdöl- und -gasvorkommen. Mittlerweile gehört das Land zu den größten LNG(Flüssiggas)-Exporteuren der Erde, unterstützt unter anderem durch die gestiegene Nachfrage nach Gas, vor allem durch den Russland-Ukraine-Krieg.

Um seiner Führungsrolle auch künftig gerecht zu werden, investiert Katar Milliardenbeträge, beispielsweise in den Ausbau des North Field Projekts, das bis 2026 fertiggestellt werden soll. Bis dato ist das Land stark vom Öl- und Gassektor abhängig. Mit dem staatlichen Entwicklungsprogramm Qatar National Vision 2030 stellt die Regierung rund 200 Mrd. USD bereit - damit soll einerseits die bisher schleppende Diversifizierung der Wirtschaft durch den Ausbau der Stadtentwicklung und Verkehrsinfrastruktur vorangetrieben und andererseits die künftige LNG-Produktion gesteigert werden.

Finanzielle Stabilität trotz steigender Verschuldung

Katar profitierte auch von der Ausrichtung der Fußball-WM Ende 2022, die den Tourismus bis heute stark ankurbelt. Aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter und fehlender Arbeitsreformen steht das Land international immer wieder in der Kritik – einige Anpassungen wurden bereits umgesetzt bzw. sind im Laufen, ebenso wie der Prozess der „Katarisierung“ - der zunehmende Ersatz ausländischer Arbeitskräfte durch Katarer.

Trotz eines massiven Anstiegs der Verschuldung durch milliardenschwere Investitionen im In- und Ausland erleichtert ein gut ausgestatteter staatlicher Reservefonds (derzeit auf 475 Mrd. USD geschätzt) die notwendigen Finanzentscheidungen und gilt auch in Zukunft als Garant für die finanzielle Stabilität der Volkswirtschaft. Der katarische Riyal ist an den US-Dollar gekoppelt, was die Inflation zwischen 2 und 3 % etwas dämpft. Für 2025 ist die Einführung einer Mehrwertsteuer in Höhe von 5 % als weitere „Einnahmequelle“ geplant. 

Der wirtschaftlich so reiche Golfstaat steht aufgrund seiner demografischen Entwicklung vor enormen gesellschaftlichen Herausforderungen. In seinem nationalen Entwicklungsplan nimmt die „Katarisierung“ einen wichtigen Teil ein: Bis 2030 sollen Katarer die Hälfte aller Beschäftigten im Industrie- und Energiesektor ausmachen. Immer mehr im Ausland geschulte Katarer besetzen einflussreiche Positionen im Staats- und Privatsektor.
Ines Baumann
Länderexpertin Katar

Politisches Risiko

Absolute Monarchie ohne Parteien und Parlament 

Katar ist ein Emirat an der Ostküste der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Seit der vollständigen Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich und der Staatsgründung 1971 herrscht die Familie Al Thani in einer absoluten Monarchie, in der die Scharia als wichtigste Quelle der Gesetzgebung gilt. Die seit 2005 geltende Verfassung sichert dem Emir die alleinige Macht und legt den Islam als Staatsreligion fest. Es gibt keine Parteien, kein Parlament und keine Opposition. Im Jahr 2021 wurde erstmals eine Beratende Versammlung zur Unterstützung des Monarchen gewählt, deren Mitglieder teilweise vom Emir ernannt werden. Im März 2023 wurde der ehemalige Außenminister Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani aus der Herrscherfamilie als neuer Premierminister vereidigt. Die nächsten Wahlen sind für Oktober 2025 angesetzt, wobei kaum Veränderungen zu erwarten sind.

Hinwendung zu EU und China

Die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Golfstaates war von Juni 2017 bis Jänner 2021 von der Blockade durch die Nachbarstaaten Saudi-Arabien, VAE, Bahrain und Ägypten aufgrund von Vorwürfen der Finanzierung von Terrorgruppen in der Region geprägt. Militärische und wirtschaftliche Unterstützung (z. B. hinsichtlich Lieferketten) kam daraufhin aus dem Iran und der Türkei. Letztere sieht sich nach Aufhebung der Blockade zunehmend als neutraler Akteur und Vermittler in der Region, zuletzt auch im Gaza-Krieg. Zudem sind die USA, die in Katar den größten Militärstützpunkt im Nahen Osten unterhalten, einer der wichtigsten Verbündeten. Neben einer verstärkten wirtschaftlichen Hinwendung zur EU gewinnen auch die Beziehungen zu Asien, insbesondere zu China, an strategischer Bedeutung. Mögliche Freihandelsabkommen stehen noch aus.

Die Qatar Investment Authority, der Staatsfonds des Emirats, verfügt über ein Vermögen von mehr als 475 Milliarden USD. Über diesen hat das Land bereits Milliarden in namhafte ausländische Unternehmen investiert, insbesondere im Finanz- und Mobilitätssektor wie z. B. Siemens, Volkswagen oder Deutsche Bank, aber auch im Einzelhandel in Indien oder im Sportbusiness in den USA bzw. Frankreich. Dies geschieht vor allem, um sich einerseits gegen Rivalen in der Region abzusichern und andererseits der Kritik von Menschenrechtsorganisationen an der harten Autokratie sowie Korruptionsvorwürfen entgegenzuwirken und damit verstärkt positive Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Ines Baumann
Länderexpertin Katar
+ Stärken - Schwächen
  • Weltweit größter Exporteur von Flüssiggas (LNG), enorme Gasreserven
  • Solide Finanzbasis und -reserven
  • Gut ausgebaute Infrastruktur
  • Weiterer Ausbau von vielen Bereichen (z. B. Gas/LNG, Transport, Tourismus, Petrochemie)
  • Konsumfreudige und -starke Bevölkerung
  • Starke Abhängigkeit vom LNG-Sektor und dessen Preisentwicklung
  • Noch geringe, nur langsam fortschreitende Diversifizierung
  • Kleiner Binnenmarkt
  • Hohe Importabhängigkeit
  • International oft stark kritisiert in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen etc.

Reiches Land mit antikem Ursprung

Während das heutige Katar in gewisser Hinsicht eine moderne Schöpfung ist, so reichen die historischen Zeugnisse der Halbinsel bis in die Antike zurück. Die ersten Belege für eine dauerhafte menschliche Besiedlung in Katar stammen aus dem sechsten Jahrtausend vor Christus. Über diesen langen Zeitraum hat Katars strategische Lage entlang der Handelsrouten verschiedene Zivilisationen angezogen und ein kulturelles Erbe hinterlassen. Katar ist heute mit einem geschätzten Pro-Kopf-BIP von über 60.000 US-Dollar eines der reichsten Länder der Welt. 

Ecuador

Ecuador bedeutet Äquator im Spanischen. Geografisch gesehen, befindet sich in dem südamerikanischen Land „la mitad del mundo“, die Mitte der Welt, genau am Äquator mit dem Breitengrad 00° 00’ 00’’. Die Anden teilen Ecuador in drei unterschiedliche Regionen: die trockene Pazifikküste, die Gebirgsebene mit Quito, der auf 2.850 Metern höchstgelegenen Hauptstadt der Welt, und das Amazonasgebiet mit Regenwald.

Wirtschaftliche Situation

Erdölproduktion rückläufig, Erze auf dem Vormarsch

Die relativ kleine Volkswirtschaft ist stark von der Erdölproduktion abhängig, deren Förderung auf den Widerstand der indigenen Bevölkerung stößt und zu gravierenden Umweltproblemen im Amazonasgebiet führt. Der Austritt aus der OPEC wurde Ende Jänner 2020 vollzogen, um nach den Plänen der Regierung die Staatsausgaben zu senken und neue Einnahmen zu generieren. Neben dem Erdölexport erzielt das Land Einnahmen aus dem Export von Bananen, Garnelen, Thunfisch, Schnittblumen (Rosen), Kakao und Kaffee. Die Verfügbarkeit von Erzen wie Kupfer, Gold und Silber wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da die Erdölproduktion rückläufig ist. Rechtliche Unsicherheiten beim Abbau und Proteste der Bevölkerung bergen jedoch erhebliche Risiken für die Ausbeutung dieser Ressourcen. Darüber hinaus sind die Gastarbeiterüberweisungen der zahlreichen Emigranten in den USA und Spanien von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Ankurbelung des Binnenkonsums. 

Liquiditätsengpässe und andere finanzielle Herausforderungen

Im Jahr 2000 führte Ecuador nach einer schweren Banken- und Finanzkrise - nach Ablösung des Sucre - den US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel ein, was eine gewisse Preisstabilität brachte, aber auch die Exporte verteuerte. Das Land steht seit Jahren vor großen finanziellen Herausforderungen, Liquiditätsengpässen und mehrfach am Rande der Zahlungsunfähigkeit („default“). Als Reaktion auf den niedrigen Ölpreis, das Haushaltsdefizit und die steigende Verschuldung wurden 2019 und erneut im September 2020 IWF-Hilfsprogramme (Laufzeit bis Dezember 2022 über 6,5 Mrd. USD) unterzeichnet, in denen sich das Land zu Sparmaßnahmen und Reformen verpflichtet. Dazu gehört auch der Abbau von Subventionen, was immer wieder zu größeren Protesten in der Bevölkerung führt. Die Lage bleibt kritisch, zumal die Reserven zu gering sind. Dennoch will Ecuador seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland weiterhin nachkommen. Die Möglichkeiten eines neuen IWF-Programms zur makroökonomischen Stabilisierung und Armutsbekämpfung sollen demnächst ausgelotet werden, hängen aber auch von der Entwicklung der Sicherheitslage ab. Die Rezessionswahrscheinlichkeit für 2024 bleibt hoch.

Ecuadors wirtschaftliche und politische Entwicklung ist seit Jahren von Protesten, Gewalt, Drogenhandel und Streiks gekennzeichnet. Zudem sind Bürokratie und Korruption im Geschäftsleben allgegenwärtig, Investoren sind verunsichert bzw. bleiben aus. Schade um das landschaftlich schöne und auch ressourcenreiche Land, das sein Potenzial für eine bessere Zukunft damit immer wieder verspielt.
Ines Baumann
Länderexpertin Ecuador

Politisches Risiko

Geschäftsklima leidet unter zunehmender Gewalt 

Ecuador, an der Westküste Südamerikas gelegen, ist eine Präsidialrepublik. Der Andenstaat galt lange Zeit als politisch sicher und relativ stabil, ist aber seit jeher von starken Interessenskonflikten und Ungleichgewichten geprägt. Seit einigen Jahren ist das Land mit zunehmender Gewalt und steigenden Mordraten konfrontiert, die häufig mit der Drogenmafia in Verbindung gebracht werden. Ausnahmezustände und nächtliche Ausgangssperren sind an der Tagesordnung, worunter das Geschäfts- und Investitionsklima leidet.

Die Unzufriedenheit mit dem politischen System führt zu häufigen Präsidentschaftswechseln und Amtsenthebungsversuchen. Ein Referendum über Verfassungsänderungen wurde im Februar 2023 abgelehnt, das Parlament im Mai 2023 aufgelöst. Im Vorfeld der vorgezogenen Präsidentschaftswahlen 2023 wurden einer der Wahlkandidaten und in der Folge weitere Politiker erschossen, was zu einem erneuten Ausnahmezustand führte.

Positive Signale dank jungem Präsidenten

Aus der Stichwahl im Oktober 2023 ging der marktliberale Daniel Noboa als (jüngster) Sieger hervor. Der Sohn eines der reichsten Unternehmer des Landes will verstärkt ausländische Investoren anlocken, den Drogenhandel bekämpfen und wieder für Frieden, Bildung und Arbeitsplätze sorgen. Investoren werten den Wahlausgang als positives Signal. Anfang 2024 gab es wegen einer Geiselnahme bei einem Fernsehsender bzw. Meutereien und Ausbrüchen in mehreren Gefängnissen wieder Unruhen.

Seit Jänner 2024 befindet sich das Land in einem „internen bewaffneten Konflikt“. Im Kampf gegen die zahlreichen Banden kommt es zu zahlreichen Verhaftungen. Um den Kampf gegen die kriminellen Banden zu finanzieren, sucht die ecuadorianische Regierung nach zusätzlichen Einnahmen. Im Gespräch sind eine Erhöhung der Mehrwertsteuer oder eine Verlängerung der Erdölförderung im Amazonasgebiet, welche per Volksentscheid im vergangenen Jahr heuer auslaufen sollte. Dies könnte zu neuen Protesten führen.

Daniel Noboa ist mit 36 Jahren einer der jüngsten Präsidenten der Welt. Er kommt aus einer der reichsten Unternehmerfamilien in Ecuador, die vor allem als Bananenexporteure und im Immobiliengeschäft tätig sind. Schon sein Vater versuchte mehrmals, Präsident des Andenstaates zu werden. Noboa hat nur 18 Monate bis zur nächsten regulären Wahl im Mai 2025 Zeit, seine Ziele umzusetzen. Es bleibt abzuwarten, ob es ihm gelingt, wieder ein „neues“ Ecuador ohne Korruption, Gewalt und Hass aufzubauen und die wirtschaftlich angespannte Situation zu entschärfen.
Ines Baumann
Länderexpertin Ecuador
+ Stärken - Schwächen
  • Großes Potenzial im Bergbau und bei erneuerbaren Energien
  • Zudem auch wettbewerbsfähige Landwirtschaft
  • Abnehmende Handelsbarrieren (u.a. Handelsabkommen mit der EU)
  • Infrastrukturinvestitionen
  • Stabile Landeswährung (USD)
  • Erdölabhängige Exportwirtschaft
  • Schuldenproblematik seit Jahren
  • Angespannte Sicherheits- und mehr denn je Finanzlage
  • Politische Instabilität
  • Ausgeprägte Bürokratie und Korruption 

Meerschweinchen schmeckt wie Hase

Andere Länder, andere Sitten. Bei uns quieken sie im Kinderzimmer, in Ecuador landen Meerschweinchen auf dem Grill. „Cuy“, so nennen Ecuadorianer die Nager, gilt als Delikatesse und wird zu besonderen Anlässen serviert, etwa zum Geburtstag oder bei Hochzeiten. Und wie schmeckt Meerschweinchen? Knusprig, etwas mager, ähnlich wie Hase. Gegessen wird es wie Grillhuhn mit den Fingern.

  Katar Ecuador

BIP-Wachstum

Wachstumsraten seit 2017 bedingt durch Blockade und Corona-Pandemie sehr volatil (2017 negatives Wachstum von -1,5 %, welches sich im Jahr 2020 auf -3,6 % erhöhte, in 2022 wieder Erholung auf +4,2 %).

Im Gesamtjahr 2023* liegt die Schätzung aufgrund der schwachen weltweiten Nachfrage bei nur moderaten +1,5 %, für die Folgejahre wird – durch höhere Einnahmen und die fortschreitende Diversifizierung - ein kontinuierlich leichter Aufwind mit Werten um bis +6,6 % (in 2027*) prognostiziert.

Im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie Einbruch des BIPs auf -7,8 %, stärkere Erholung in 2021 (+4,2 % BIP-Anstieg), jedoch danach wieder rückläufig.

Für 2023* (+ 1,7 %) und 2024* (+1 %) nur sehr schwaches Wachstum, vor allem durch die Schließung eines wichtigen Ölfeldes und den daraus sinkenden Erdölexporten sowie die schlechte Sicherheitslage, die die notwendigen Investitionen dämpft.

Staatshaushalt

seit 2021 wieder positiver Staatshaushalt - 2020 noch über -2,2 % des BIP v.a. durch die Corona-Pandemie.

2023* wird mit einem Plus von 5,6 % gerechnet, das sich in 2024* auf 5,1 % und bis 2026* weiter reduzieren soll. Ab 2027* wieder größerer Budgetüberschuss durch höhere Einnahmen zu erwarten.

traditionell defizitärer Staatshaushalt, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. 2020 erreicht das Minus seinen Höhepunkt mit 5,5 %, danach Rückgang bis 2022 bis auf -0,9 %.

Die Prognose für 2023* und 2024* liegt bei -3,5 bzw. -3,6 %.  Durch fiskalpolitische Maßnahmen soll das Defizit ab 2025 wieder stärker zurückgehen (2027*: -2 %), jedoch bleibt diese Einschätzung fragil.

Leistungsbilanz

zumeist im stark positiven Bereich, wenngleich im Ausmaß schwankend: Nach einem Plus von USD 43,7 Mrd. bzw. 20,5 % des BIP in 2023*, wird sich der Überschuss 2024* auf USD 27,8 Mrd. (13,3 % des BIP) reduzieren.

Die Handelsbilanz weist seit jeher hohe Überschüsse aus, für 2024* wird ein Plus-Saldo von USD 73,6 Mrd. (oder 35,1 % des BIP) errechnet.

bis inkl. 2019 mehr im negativen als im positiven Bereich. Ab 2020 (USD 2,2 Mrd. / + 2,2 % d. BIP) dreht die Leistungsbilanz ins Positive. In 2024* soll sich das Plus - nach 2023 USD 2 Mrd.  – auf USD 1,1 Mrd. / +0,9 % d. BIP reduzieren.

Die Handelsbilanz zeichnet sich in den letzten Jahren durch größere Schwankungen aus, seit 2019 jedoch deutlich im Plus. Nach 2023* USD 2,6 Mrd. / + 2,2 % d. BIP ist in 2024* durch geringere Wirtschaftsaktivitäten allerdings eine deutliche Abwärtsbewegung Richtung Null zu bemerken. Für die Folgejahre sind wieder leichte Handelsbilanzdefizite zu erwarten.

Auslands-verschuldung

in den letzten 10 Jahren durch den Ausbau des Gassektors und die allgemeinen Industrialisierungsbestrebungen von knapp USD 100 Mrd. nominell stark bis 2021 auf fast USD 250 Mrd. gestiegen, in 2022 und 2023* etwas rückläufig bis auf USD 224 Mrd. Im Jahr 2024* sind USD 232,2 Mrd. (110,8 % des BIP / 181,4 d. Exporte) prognostiziert.

Die steigende Schuldendienstrate bewegt sich auf weiter hohem Niveau (2024*: 28,8 % d. Exporte) und ist dennoch bis dato gut bewältigbar. Die markanten Devisenreserven sind nach Ende der Katar-Blockade und Corona-Krise im Aufwind (März 2024* wieder über USD 71 Mrd., das entspricht einer Importdeckung von komfortablen 11,9 Monaten), allerdings zeichnet sich in den nächsten Jahren ein leichter Abschwung ab.

in den letzten Jahren kontinuierlich stark angestiegen. Nach 2010 nur USD 15,4 Mrd. werden in 2023* USD 62 Mrd., das entspricht 52,2 % des BIP und 159,4 % der Exporte, mit einer weiteren Zunahme in den Folgejahren erreicht.

Angespannt bleiben die Verschuldungs- und Liquiditätssituation. Die Devisenreserven sind in den letzten Jahren schwankend und haben sich seit dem Höchststand im Jahr 2022 von USD 6,5 Mrd. in 2023 auf nur USD 2,7 Mrd. reduziert – das entspricht nur mehr einer kritischen Importdeckung von einem Monat. In den nächsten Jahren soll sich der Betrag wieder um etwa USD 4 Mrd. einpendeln, allerdings bleibt die kurzfristige Liquidität weiter nicht ausreichend.

  *geschätzt *geschätzt

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